Le Mariage in Quedlinburg
Heute sind Anabel Joksch und Thomas Edelkamp zu Gast in der Welterbestadt Quedlinburg. Wir sprechen mit Claudia Wiese, der Hotelierin des Romantik® Hotel Am Brühl. Erfahren Sie, warum die Stadt im Harz zu jeder Jahreszeit eine Reise wert ist und was den Urlaub im UNESCO-Welterbe so besonders macht. Ein besonderes Highlight ist die gegenüberliegende, liebevoll renovierte Hochzeitsvilla "Le Mariage". Claudia Wiese erzählt, wie sie dieses einzigartige Ensemble aus Tradition und Moderne geschaffen hat, welche prominenten Gäste das Haus bereits beehrt haben und wie es ihr gelingt, ihr Team für diese besondere Form der Gastfreundschaft zu begeistern.
Thomas Edelkamp
Herzlich willkommen zu Romantik® Travel, dem Podcast der Romantik® Hotels und Restaurants. Heute für Sie hier im Studio wieder Anabel Joksch und Thomas Edelkamp. Hallo Anabel! Und wir sind heute in Quedlinburg zu Gast und haben Claudia Wiese als Hotelierin und Hausherrin im Romantik® Hotel Am Brühl eingeladen, mit einer sehr fortschrittlichen Location, nämlich dem Le Mariage. Hallo, Frau Wiese.
Claudia Wiese
Hallo.
Thomas Edelkamp
Wollen Sie sich kurz unseren Zuhörerinnen vorstellen?
Claudia Wiese
Gerne. Ich bin Claudia Wiese, 54 Jahre alt, verheiratet und habe Anfang 2013 das Hotel von meiner Mutter bzw. meinen Eltern übernommen, mein Vater war davor schon verstorben. Das heißt, wir sind jetzt schon 10 Jahre dabei. Ich hatte mit dem Hotelwesen viel zu tun, ich war auch als Unternehmensberaterin tätig und habe studiert. Die Umstände in der Familie haben es dann mit sich gebracht, dass ich das Hotel als zweite Generation übernommen habe.
Thomas Edelkamp
Und das wollen wir heute kennenlernen und natürlich ein bisschen Quedlinburg.
Anabel Joksch
Genau. Als kleine Einführung, da Sie ja in Quedlinburg zu Hause sind und es eine sehr schöne und bekannte Stadt im Harz ist, fragen wir uns, was die Gäste möglicherweise einplanen sollten, welche Jahreszeit sie für den Besuch in Quedlinburg wählen und warum.
Claudia Wiese
Also das Erste, was einem dazu einfällt, ist die Adventszeit. Der Advent in den Höfen ist weit über die Grenzen von Quedlinburg berühmt geworden. Es ist ein sehr süßes Event in kleinen Innenhöfen. Sehr individuell und besonders. Und auch anders als die herkömmlichen Weihnachtsmärkte. Dafür ist Quedlinburg schon lange bekannt. Aber abgesehen von der Winterzeit ist der Frühling und der Sommer besonders schön, weil wir, wie Sie schon sagten, im Harz gelegen sind und von daher immer auch die Möglichkeit geben, den Witterungsbedingungen nachzugehen, die der Harz zu bieten hat, zu entdecken, was alles im Umkreis von einer halben Stunde liegt. Also dass man, wenn man die Stadt erkundet hat, den Harz mit der Harzquerbahn und schönen Gegenden im Harz entdecken kann. Und das, glaube ich, ist die optimale Kombination, Kultur und Natur und nicht stundenlang fahren zu müssen, sondern ganz dicht beieinander wirklich sichtbare Ausflugsziele zu haben.
Anabel Joksch
Das klingt großartig. Quedlinburg gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ich glaube, viele mögen Quedlinburg auch gerade deswegen. Was macht den Urlaub im Weltkulturerbe so besonders? Gibt es irgendwelche Dinge, die man sich anschauen sollte, die man nicht verpassen darf, wenn man in Quedlinburg ist?
Claudia Wiese
Ich glaube, das sprengt fast hier den Rahmen. Die Besonderheit von Quedlinburg ist die Tatsache, dass alles wirklich fußläufig zu erreichen ist. Quedlinburg ist überschaubar mit 24.000, 25.000 Einwohnern, hat aber eine unglaubliche Dichte an kulturellen Sehenswürdigkeiten, angefangen vom Stiftsberg und Schlossberg, der ganzen Umgebung, dann natürlich die ganzen Fachwerkhäuser, die über 900 Jahre alt sind, also das ganze Mittelalter, aber auch unglaublich schöne Bauten aus der Zeit um 1900. Jugendstil und so weiter und so weiter. Sie können Quedlinburg nur im Zweier- oder im Einer-Schritt Tempo genießen, weil es mit dem Auto nicht befahrbar ist. Aber das schätzen die Gäste. Weil, wenn Sie ankommen und das Auto geparkt ist, wollen Sie ankommen und sich nicht mehr mit dem Auto beschäftigen. Und Sie können diese Vielfalt an kleinen Gassen, Quedlinburgs, kleinen Gassen, kleinen verwinkelten Ecken, die können Sie nur entdecken, wenn Sie zu Fuß unterwegs sind. Das ist die Schönheit daran. Es ist sehr kompakt, nicht zu groß, sodass Sie wirklich alles, was die Stadt zu bieten hat, erleben können. Und dann ist es ein bisschen individuell. Die einen schauen sich gerne die Kirchen an, wir haben unglaublich viele, ich glaube, sieben oder acht. Die anderen interessieren sich für Fachwerkbauten und der durchschnittliche Tourist nimmt von allem etwas mit. Er ist oft mit einer Führung unterwegs und lässt sich etwas erzählen. Es ist eine Stadt voller Kleinigkeiten, die zu Fuß erlebt werden muss.
Thomas Edelkamp
Ich kann es nur jedem empfehlen, weil ich auch schon ein paar Mal da war. Es ist ein schöner Kleinod und eine Reise wert. Mehr über Quedlinburg und natürlich das Romantik® Hotel Am Brühl können Sie auf romantikotels.com nachlesen. Frau Wiese, zehn Jahre sagten Sie, führen Sie das Hotel mit von Ihren Eltern. Und in den 10 Jahren ist viel passiert. Letztes Jahr haben Sie das Le Mariage eröffnet. Was sind die Zukunftspläne, die Sie uns heute vielleicht schon verraten?
Claudia Wiese
Ich habe in den letzten 10 Jahren versucht, unser Profil zu schärfen. Es ist nicht so, dass jedes Hotel wie jedes ist, und nicht innerhalb der Romantik Gruppe. Die Häuser sind so individuell, dass man schauen muss: Wer bist du? Was kannst du gut? Wo ist man besser als andere? Was kann man nicht so gut? Das ist auch wichtig zu verstehen. Also schärfen, erweitern. Und es war mir wichtig, und es ist etwas, was mich gereizt hat, ein Alleinstellungsmerkmal in der Umgebung zu haben, was nicht unbedingt nur auf einen Standard-Hotelaufenthalt zielt, sondern eher, womit Sie auch ein bisschen in der Schönheit dieser Stadt schwelgen können. Und das natürlich, so meine ich zumindest, auch in meiner Beherbergungsstätte wiederfinden. Und so habe ich sehr viel daran gesetzt. Das Hotel ist sehr individuell und liebevoll ausgestattet, und der Kauf der Villa gegenüber des Hotels, des Le Mariage, hat das noch mal aufnehmen können und vertiefen und das zu halten und immer wieder zu halten. Und das ist das, was wir jetzt die letzten Jahre getan haben. Ich glaube, weitere Immobilienkäufe wird es nicht mehr so geben, wie es vor zwei Jahren noch war. Und die Entspannung ist jetzt mit dem Kauf dieser Villa eingetreten.
Thomas Edelkamp
Sie schaffen wunderschöne Momente für Gäste, und das bedarf natürlich des Engagements, und das Gebäude-Ensemble, das Sie heute haben, ist ganz einzigartig und eine sehr, sehr große Symbiose aus Tradition und Moderne. Können Sie uns ein bisschen zur Geschichte erzählen? Weil für unsere Zuhörer, wir sprechen hier ja eigentlich über ein Gebäude-Ensemble aus verschiedenen Zeiten, was... und eigentlich gilt es, die zu entdecken und zu verstehen. Oder helfen Sie uns ein bisschen, Frau Wiese.
Claudia Wiese
Ja, die Besonderheit ist, dass es tatsächlich ursprünglich kein Ensemble war, sondern es waren einzelne Häuser und eines davon ist von meinem Urgroßvater 1948 gekauft worden und das hat die ganze Zeit der DDR... nicht aufgegeben. Heute streiten sich die Geister warum, aber was auch immer es sei, es war im Besitz der Familie und aus diesem Einzelhaushalt haben meine Eltern 1992 dann das Hotel begonnen. Und das, was dann danach gekommen ist, das Scheunengebäude, wo das Restaurant drin ist, die sogenannte Remise, wo die restlichen 20 Zimmer im Nachgang erweitert wurden, das kam alles nach und nach. Also dieses Hotel ist wirklich gewachsen. Es war nicht auf dem Reißbrett, das hat natürlich nicht nur Vorteile, das möchte ich nicht verschweigen, aber es hat den Vorteil, dass es unglaublich charmant ist und Sie haben Bauteile von 1835 bis 1928, um einen großen Innenhof herum, der dem Ganzen ein unglaublich schönes Ambiente gibt. Also dieser Hof ist durch die Zukäufe über die Jahre... und heute das Herzstück dieser drei Gebäude, die zusammengebracht wurden. Das ist das Hotel. Die Geschichte des Le Mariage ist ein bisschen anders. Vor vielen Jahren stand eine Dornröschen-Villa zum Verkauf. Mit verwaisten Rollschuhen. Ich habe immer gerungen, eine Nutzung für so ein wunderbares Haus zu finden. Was ich nicht wusste, war, dass der Eigentümer vor einigen Jahren verstorben war. Und was ich auch nicht wusste, war, dass die tatsächlich ein Verkaufsstand war. Ich habe nur durch Zufall davon erfahren. Um es abzukürzen: Ich habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dieses Haus zum Hotel dazuzukaufen. Das war unglaublich schwierig in den Anfängen von Corona. Ich habe hartnäckig zwei Jahre lang nicht aufgegeben. Ich konnte dieses Haus in Ruhe während Corona sanieren. Das war ein großes Glück. Ich habe jetzt vier Gebäude.
Thomas Edelkamp
Und das Le Mariage hat eine ganz einzigartige Bestimmung, weil es eine Villa ist, die in einem kleinen Park liegt, und die Tatsache, dass es sich Hochzeitsgesellschaften anbietet als einzigartige Location. Sie haben nicht nur eine wunderschöne Hochzeitssuite, sondern sie haben auch andere Zimmer in dem Gebäude. Das Gebäude selbst bietet neben der Standesamt-Trauung auch die Möglichkeit, zu feiern. War das eine Idee, die Sie schon hatten, als Sie es gekauft haben, oder ist das so langsam entstanden?
Claudia Wiese
Es war schon vor dem Kauf, nämlich in dem Moment, als ich es das erste Mal geschafft habe, mit dem Hausherrn Kontakt aufzunehmen. Das war eine ziemlich zähe Geschichte, der wollte nicht so richtig, dann war ich so hartnäckig, dass er irgendwann aufgegeben hat und das Maklerbüro kontaktiert hat und mir die Möglichkeit gegeben hat, dieses Haus zu besichtigen. Und ich muss gestehen, ich war überwältigt. Und ich habe diese riesengroße Treppe gesehen, und in dem Moment hatte ich das Bild im Kopf, einer Braut, die diese Treppe heruntergeht. Und dann war das wie ein Quantensprung in meinem Kopf. Ich wusste auf einmal, wir brauchen dieses Haus, weil... Sie müssen sich vorstellen, in einem gut gebuchten Hotel ist es nicht ganz einfach. Wenn Sie eine gute Ausrede haben, ist es so, dass viele, sage ich mal, fremde Gäste in dem Hotel übernachten, anlässlich einer Hochzeitsgesellschaft. Und wenn man ehrlich ist, dann stören die sich ein bisschen gegenseitig. Also wir haben oft gehabt, dass wir Hochzeiten hatten und dann am nächsten Morgen Reklamationen hatten, dass es laut war, dass man nicht schlafen konnte, was ich nachvollziehen kann. Aber dann ist auch der Gast, der dann irgendwie nicht wirklich berechtigt ist, wenn Sie versuchen, den davon zu überzeugen, dass die um 3:20 Uhr leiser sind. Das funktioniert irgendwie auch nicht. Ja, und so war es einmal eine Notwendigkeit aus den vergangenen Jahren, wo ich wusste, wir müssen das Thema in irgendeiner Form voneinander lösen und zweitens... war es mein Fable für Schönheit und auch für Architektur, was mich in dem Moment gepackt hat, als ich dieses Haus gesehen habe. Und dann war das einfach wie eine große Symbiose, und ich wusste sofort, was ich in diesem Haus machen will. Und das habe ich relativ schnell umgesetzt.
Anabel Joksch
Ja, sehr schön. Das Gebäude ist ja schon beeindruckend, aber jeder, der dort war oder die Bilder gesehen hat, die ja auch auf unserer Webseite romantikhotels.com zu finden sind, weiß, dass das Interieur, das Design sehr, sehr außergewöhnlich ist. Haben Sie da unterschiedliche Inspirationen geholt? Oder wie war dieser Prozess in der Inneneinrichtung?
Claudia Wiese
Ja, ist eine ganz lustige Geschichte zu erzählen, weil Sie müssen sich vorstellen, dass bis zur Unterschrift des Kaufvertrages der erste Corona-Lockdown kam und dann war nichts mehr möglich. Wir konnten nirgendwohin fahren. Mein Mann und ich hatten uns schon ein Hotelzimmer gebucht. Wir wollten uns verschiedene Bereiche für Möbel anschauen und dann kam der ganz, ganz große Lockdown und dann habe ich gesagt, okay, dann mache ich das vom Sofa aus. Ich habe dieses Haus auf mich wirken lassen und habe, Sie können das gerne meinen Mann fragen, der wird Ihnen das bestätigen, jedes einzelne Teil von der kleinsten Tasse bis zur kompletten Einrichtung online bestellt, ohne die Sachen vorher gesehen zu haben.
Anabel Joksch
Wow, okay.
Claudia Wiese
Ja, das war teilweise abenteuerlich, weil Sie können sich vorstellen, dass es auch etwas größere Summen waren, die in so einem Warenkorb gelandet sind und dann einfach auf Senden gedrückt, ohne jemals in irgendwas gesessen oder davor gestanden zu haben. Das war ein bisschen ungewöhnlich. Aber das Haus hat mich selbst inspiriert, nämlich die... die Idee, wie es ursprünglich mal geplant war. Und ich hatte diesen besagten Hausverwalter an meiner Seite, der mir die besten Geschichten erzählt hat, was in diesem Haus passiert ist. Und ich hatte einfach eine Form von Kontakt damit, die mir immer gesagt hat, was ich tun und was ich lassen soll, und der Rest war ein bisschen Glück, weil ich eine Art Mensch bin. Ich habe Menschen an meiner Seite, die einfach verstehen, was ich wollte. Weil irgendwann kann man nicht mehr fertig werden, Sie müssen das abgeben. Es muss an den Stellen, wo es passen soll. Und so haben wir gemeinsam die Idee entwickelt, die Villa in der Form zu haben, wie sie ist. Aber Inspirationen habe ich, um ehrlich zu sein, keine geholt, die nicht von dem Haus selbst kamen. Das ist tatsächlich einfach in meinem Kopf entstanden.
Thomas Edelkamp
Kompliment, liebe Frau Wiese, denn kurz nach der Eröffnung hat sich dann ganz hoher Besuch angesagt. Das war ja auch nachzulesen in einschlägigen Medien wie der Süddeutschen Zeitung und vielen anderen. Der Bundespräsident war nicht nur zu Besuch, der hat sogar für einige Tage seinen Dienstsitz nach Quedlinburg in Le Mariage verlegt. Das ist besonders. Es ist nicht alltäglich, aber trotzdem muss jeder Hotelier einen Präsidenten entsprechend beherbergen. Was sind so besondere Momente aus dieser Zeit, die Ihnen in Erinnerung bleiben?
Claudia Wiese
Es war sehr besonders, weil wir das Haus schon fertig hatten. Wir hatten schon Buchungen, die wir stornieren mussten, weil die Corona-Vorschriften das alles nicht mehr hergaben. Also das Haus stand fast 12 Monate im fertigen Zustand und wartete darauf, dass es losgeht. Dann kam ein kurzfristiger Anruf von der Stadt. Die teilten uns mit, dass sie meinten, es wäre eine gute Idee, den Präsidenten dort unterzubringen. Dann kam eine Delegation, die haben sich umgeschaut und uns dann über die Verpflichtungen aufgeklärt. Als er dann ankam, waren wir im Haupttrakt mit dem Bürgermeister und seiner Delegation. Wir haben ihm das Haus gezeigt. Wir haben uns unterhalten und ich erzählte ihm, dass ich viel Geld verloren hätte, weil ich nicht gewettet hätte, dass er der erste Gast wäre, der dort schläft. Die Wahrscheinlichkeit war... ich kann es nicht in Worte fassen. Er hat sich schief gelacht, weil er nachvollziehen konnte, dass das eine riesengroße Überraschung für uns war, dass der Präsident dieses Haus bezogen hat. Er kannte Quedlinburg gut und war froh, dass er schön untergebracht war. Es hat alles gut geklappt, er musste arbeiten, aber er konnte dort übernachten, konnte Gäste empfangen, er hat Geschäftstermine abgewickelt, er hatte ein Bürgerfrühstück, nein, Bürgerkaffee, also es war ordentlich organisiert. Und wir haben uns alle pudelwohl gefühlt in diesem Haus, und das war die ganze Aufenthaltszeit für ihn sehr entspannt und er hat uns gut betreut. Er hat uns eine sehr liebevolle Widmung in einem Buch hinterlassen, da haben wir uns sehr gefreut darüber. Ich muss sagen, es war für alle Beteiligten ein sehr schönes Ereignis. Ich glaube, er hat Quedlinburg in guter Erinnerung behalten und na ja, wir ihn natürlich auch.
Thomas Edelkamp
Es ist schön, wenn ein Präsident sich als Gast zeigt und es ist schön, wenn der Präsident sehr zufrieden ist, weil das ist das, wofür Sie und Ihr Team stehen und das bringt mich zu einer Frage. Gastfreundschaft ist das, was Sie sich jeden Tag wünschen, wenn Sie das Haus verlassen, aber die Frage ist... wie setzen Sie ein Service-Gedanken in die Tat um und wie wichtig ist es, ein Team zu haben, das ständig daran arbeitet und das auch in allen Bereichen des Hotels, jeden Tag, dem Neuen gerecht wird. Das ist ja eigentlich eine große Herausforderung, nicht nur für Sie, sondern auch für viele andere Hotels.
Claudia Wiese
Ja, das ist richtig. Das ist absolut richtig. Ich glaube, das geht nur, indem man die Autonomie und die Bereitschaft hat, der Anforderung des Mitarbeiters gerecht zu werden. Ich glaube, das geht anders nicht. Weil nur, wenn die Mitarbeiter tatsächlich meine Idee und meine Vorstellung von Gastlichkeit und Service haben, dann sind sie am Gast auch jeden Tag auf der Höhe. Ich kann nicht hinter 40 Mitarbeitern herlaufen und fordern und verlangen. Das ist nicht mein Stil und das interessiert mich auch nicht. Ich kann nur vorleben, was ich will, und dann werden die meisten Mitarbeiter mir folgen. Ich will nicht sagen, dass wir nicht irgendwann Probleme haben. Aber im Ganzen, ist es so, dass ich diejenige bin, die am wenigsten eingreifen muss von notwendig, weil ich einfach weiß, dass die Mitarbeiter, jeder auf seinem Platz, genau das weiß, was er kann, was wichtig ist, und das zieht sich tatsächlich von der Führungsebene bis in die kleinsten Winkel jeder Abteilung. Ich bin sehr froh und sehr stolz darüber. Und ich muss sagen, wir sind tatsächlich eines der wenigen Häuser, die immer noch Bewerbungen bekommen. Ich kann es kaum glauben, von Köchen und von Auszubildenden und von Mitarbeitern, die einfach Lust haben, sich zu verändern. Was ich toll finde, ist, dass wir jetzt einige unglaublich tolle Mitarbeiter haben, die tatsächlich aus dem Westen in den Osten gekommen sind, die Quedlinburg lieben und weil es so schön ist, gekommen wären, was ich mir vor 10 Jahren nicht hätte vorstellen können. Also es hat sich sehr viel getan und ja, das funktioniert, aber nur, wenn Sie eine Besitzerfamilie, mein Mann ist auch vor Ort, haben, die das auch vorleben und auch leben. Ansonsten, glaube ich, kann man das nicht in Worte fassen.
Thomas Edelkamp
Vielen Dank, Frau Wiese. Ich hoffe, dass wir unseren Zuhörern ein bisschen Lust gemacht haben auf Quedlinburg. Aber vor allem wollen wir eine großartige Gastgeberin im Romantik® Hotel Am Brühl und im Le Mariage kennenlernen. All das können Sie auf unserer Webseite romantikotels.com nachlesen. Wir würden uns freuen, wenn Sie unseren Podcast abonnieren und wir Sie das nächste Mal wieder bei Romantik Travel begrüßen dürfen. Von uns für heute, vielen Dank und bis zum nächsten Mal.
Anabel Joksch
Bis zum nächsten Mal.