Urlaubsparadies Insel Juist.
In dieser Episode geht es hoch hinaus in den Norden, genauer gesagt auf die wunderschöne Nordseeinsel Juist. Anabel Joksch spricht mit dem Gastgeber des Romantik Hotel Achterdiek, Stefan Danzer. Er teilt die faszinierende Geschichte, wie er und seine Frau vor fast 30 Jahren auf der Insel „hängen blieben“ und was Juist zu einem ganzjährigen Sehnsuchtsort macht. Erfahren Sie alles über die tideoffene Anreise, das entspannte Inselleben, die Leidenschaft für das Slow-Food-Konzept und die Herausforderungen und Freuden, ein Familienunternehmen mit der nächsten Generation zu führen.
Anabel Joksch
Willkommen bei Romantik® Travel, dem Podcast der Romantik® Hotels und Restaurants. Heute wieder mit mir, Anabel Joksch, und ich bin heute auf einer Insel, und zwar ganz im Norden, auf der wunderschönen Insel Juist, und spreche mit dem Gastgeber des Romantik® Hotels Achterdiek, Stefan Danzer. Hallo Stefan.
Stefan Danzer
Hallo Annabel, schön, dass du hier bist.
Anabel Joksch
Ja, ich freue mich auch sehr, dass ich diese wunderschöne Insel hier besuchen darf. Ich kann sie wirklich jedem nur empfehlen. Wir bekommen heute ganz viele Tipps, die man für die nächste Reise in das Romantik® Hotel Achterdiek nutzen kann. Vielleicht starten wir einmal vorab und erfahren ein bisschen mehr über dich, deine Frau, deine Familie. Wie seid ihr denn auf Juist gelandet?
Stefan Danzer
Wir hatten eine relativ harte Zeit hinter uns. Es war nie geplant, hier alt zu werden oder hier in einem Hotel zu bleiben. Das war gar nicht relevant. Wir waren 23 Jahre jung und haben uns am Tegernsee kennengelernt und zusammengearbeitet und dachten, dass wir unsere Weltreise, die geplant war, an der Nordseeküste beginnen und haben uns dann für Juist entschieden, weil es dort ein gutes Restaurant mit 16 Punkten im Gault&Millau gab. Das war unser Ziel, ein bisschen gourmetaffin unterwegs zu sein. Und dann wurde im Prinzip die Wahl auf Juist getroffen. Wir haben uns für eine Saison beworben, vom 1. Mai bis zum 3. November. Haben das auch so durchgezogen. Und jetzt sind wir, wenn man so rechnet, 26, 28 Jahre alt geworden.
Anabel Joksch
Wow, das ist eine sehr beeindruckende Geschichte. Herzlichen Glückwunsch. Das muss man so lange schaffen, an einem Ort zu bleiben und sich so wohlzufühlen. Ich bin gerade mit der Fähre angereist, mit der schnellen Fähre. Ich wollte fragen, es ist ja immer spannend für die Zuhörer, wie kommen die denn zu Ihnen? Was würden Sie Ihren Gästen empfehlen?
Stefan Danzer
Juist ist tideabhängig, das sollte man vorab wissen. Tideabhängig heißt, dass die Flut nur zweimal am Tag ist und sich jeden Tag um eine halbe Stunde vorschiebt. Das heißt, man kann nicht einfach mit der Bahn planen, ich habe Lust, hier um 16 Uhr anzukommen. Man muss auf den Fährplan achten und dann schaut man auf das Tidezeitfenster und entsprechend ändert sich der Fährplan immer wieder.
Dann haben wir eine normale Fähre, das heißt eine große Passagierfähre, wo man auch geführt wird. Die braucht eineinhalb Stunden, fährt ab Norddeich und fährt nur einmal hin und einmal zurück. Und seit ein paar Jahren haben wir das Glück, dass wir Alternativen bekommen. Es gab schon immer das Flugzeug, aber Fliegen... Einerseits dauert es nur 5 Minuten, andererseits müssen Sie vom Hafen mit dem Taxi zum Flugplatz und vom Flugplatz müssen Sie dann mit der Pferdekutsche zum Dorf fahren. Das kostet halt ein halbes Jahr. In Summe ist es auch 1,5 Stunden, sodass dort keine Zeitersparnis entsteht und es natürlich ein bisschen teurer ist, als Fähre zu fahren.
Aber die eigentliche Alternative sind diese kleinen Flash-Lights. Das sind Aluminiumboote mit Außenbordern. Da passen 10 Leute drauf, es gibt einen Kapitän und einen Bootsmann. Die Sicherheit ist gewährleistet. Es ist natürlich auch teurer als die Fähre, aber Sie haben im Schnitt 20 bis 30 Minuten je nach Wasserlage, ob es eine glatte See ist oder ob es wirklich stürmisch ist. Die fahren auch nur bis 7 Windstärken. Das heißt, die sind auch ein bisschen Wetter-abhängiger, aber eigentlich relativ zuverlässig.
Anabel Joksch
Ich kann es definitiv empfehlen. Man hat einen wunderschönen Ausblick und es ist auch ein Erlebnis, auf das Boot zu kommen und dann auf der Insel anzukommen. Und das Wunderbare ist, die Express-Fähre hält eigentlich direkt in unmittelbarer Nähe des Romantik Hotels Achterdiek. Man kann wunderbar zu Fuß hingehen. Es ist nicht mal zehn Minuten zu Fuß und für Kofferservice etc. ist eigentlich auch gesorgt, richtig?
Stefan Danzer
Genau. Also nicht von der Fähre, muss man sagen. Unsere Gastgeber sind auf jeder Fahrt an Bord. Das heißt, der Gast muss sich um nichts kümmern, kann schon... aber so ein Streifen, der an den Koffer kommt, damit ich mich um nichts kümmern muss. Der wird dann automatisch aufs Zimmer gebracht. Expressfähren, weil es dort ungefähr sieben Ankünfte am Tag gibt, die können wir nicht abdecken. Aber es gibt einen Kofferservice, den wir vorab organisieren können. Also wer weiß, wann er ankommt und wie er ankommt, der kann alles organisieren.
Anabel Joksch
Wunderbar. Und sobald man vom Boot runtergeht und auf der Insel ankommt, hat man eigentlich schon das Gefühl, dass man in der... Sehr entspannten Atmosphäre ist, würde ich sagen. Man hört überall Moin. Und als Süddeutsche musste ich mich erstmal dran gewöhnen. Und jetzt nach ein paar Stunden habe ich mich dran gewöhnt und grüße schon jeden mit Moin, ob hier im Hotel, die anderen Gäste, die Mitarbeiter oder die Leute im Dorf.
Stefan Danzer
Das Schöne ist, das geht 24 Stunden. Also Sie müssen nicht überlegen, ob guten Morgen oder guten Tag oder guten Abend.
Anabel Joksch
Okay, wunderbar. Toll. Ich finde, es ist auch super spannend, so ein bisschen was über einen Insider zu erfahren. Ich meine, Sie sind zwar nicht auf Juist geboren, aber Sie kennen die Insel seit fast 30 Jahren hier wunderbar. Ich meine, das ist eine sehr lange Zeit. Die Insel ist nicht nur im Sommer und Frühling wunderschön, sondern auch in den kühleren Monaten. Können Sie unseren Höheren ein paar Tipps geben, was sie ganzjährig bei Ihnen entdecken und erleben können?
Stefan Danzer
Ja, klar. Wir sind ja gerade das ganze Jahr da. Also da kann keiner abhauen hier. Wenn man auf Juist arbeitet, ist man auch auf Juist beheimatet. Es ist schön, man sollte sich auch mit der Destination identifizieren, in der man wohnt. Mit fast 30 Jahren Erfahrung kann man sagen, dass wir für jede Saison ein spezielles oder eigenes Publikum haben. Der Sommergast ist nicht zwingend der Wintergast, sondern viel weniger. Der Wintergast ist jemand, der die raue See mag, der die Stürme mag, der das Wasser auch mal von der Seite mag in Form von Regen. Der einfach diese Naturgewalten spürt und dafür explizit zu uns kommt. Und der kommt auch im Sommer ganz gut zurecht, obwohl dann wahrscheinlich zu viele Leute hier sind und der eher die Ruhe des Winters oder des Herbstes bevorzugt. Umgekehrt der typische Sommergast, der einen Strandburgenbau möchte und seinen Strandkorb am Meer hat, der würde sagen, so, das ist mir einfach zu viel. Ich hätte da gerne so ein bisschen was von. Die Hoffnung, dass die Sonne scheint und dass wir gutes Wetter haben.
Wir sind im Hotel für jede Saison ausgelegt. Das heißt, wir haben viele Möglichkeiten, uns drinnen und draußen hinzusetzen. Der Winter ist unser meistfrequentierter Ort der Kamin in der Halle. Das ist das, was vom Originalzustand von 1890 noch übrig geblieben ist. Ist ein wunderschöner offener Kamin mit einer schönen Sitzgelegenheit. Und dort wird bedient mit Tee und Kaffee und allem, was man möchte. Unsere Waffeln und Kuchen.
Anabel Joksch
Und das ist ein Ort, wo sich jeder gerne hinsetzt und der brennt den Nachmittag und den Abend. Und bis ins frühe Frühjahr, bis Ostern, ist das Wetter so, dass man da nicht gerne vorm Kamin sitzt. Was ich auch sehr schön finde, gerade für die kälteren Jahreszeiten, Sie haben schöne Zimmer mit einem Wintergarten. Was toll ist, wenn man den Sturm genießen möchte, aber nicht draußen stehen will. Dann kann man sich einfach... und man kann draußen im eigenen Zimmer im Wintergarten kochen. Das gefällt mir sehr gut. Das ist ein bisschen romantisch.
Stefan Danzer
Genau. Unser Haus liegt zur Wattseite. Die Insel ist 17 km lang und 500 bis 1.000 Meter breit. Das ist nicht viel. Das Meer ist im Norden. Es gibt Häuser, die liegen am Meer und schauen aufs offene Meer mit den besten Zimmern und Balkonen. Aber offenes Meer heißt nach Norden schauen, also wenig Sonne. Wir liegen am Watt, das heißt unsere schönsten Zimmer mit den Balkonen und den Wintergärten, die du gerade beschrieben hast, die gehen natürlich Richtung Süden. Das heißt, wir haben das Wattenmeer vor der Tür, der Deich ist auch unbefahren vor uns und dann ist schon das offene Wattenmeer da. Und das ist eben das Schöne, man sieht die Zeiten kommen und gehen. Das heißt, wir haben wirklich kein Wasser und den ganzen Schlick und das Watt vor uns. Und dann läuft das Wasser auf und man kann auch den ganzen Weg zum Hafen von uns aus fahren. Also wir haben in jedem Zimmer ein kleines Fernglas hängen. Das kann man wunderbar beobachten. Das ist einfach ein Genuss. Und wie gesagt, im Sommer oder auch früh im Jahr, wenn die Sonne da ist, hat man einfach einen Balkon nach Süden und kann dort wunderbar liegen. Und jeder Balkon hat Deckchairs und Sitzmöglichkeiten. Also richtig schön.
Anabel Joksch
Sehr schön. Das klingt wunderbar. Also auf jeden Fall lohnt es sich, liebe Zuhörer, tatsächlich das ganze Jahr zu schauen für diejenigen, die in den kommenden Monaten ein bisschen mehr Ruhe genießen wollen. Und natürlich, das kann man sich vorstellen, ist es hier im Sommer, im Frühling wunderschön. Da ist natürlich ein bisschen mehr los, aber wunderbar, das Romantik® Hotel Achterdiek hat ganz viele Plätze, wo man für sich sein kann, ob der eigene Balkon oder im Garten. Und ich bin mir sicher, ich bin irgendwo am Strand oder zwischen den kleinen Hügeln kann man überall finden.
Stefan Danzer
Du meinst die Dünen?
Anabel Joksch
Genau, die meine ich.
Stefan Danzer
Die Dünen sind verboten. Das sind UNESCO-Naturschutzgebiet. Und das heißt, in die Dünen ist verboten, weil die die Inseln schützen. Es gibt Möglichkeiten, die angelegt sind, wo man hingehen kann, aber man will halt in die Dünen rein. Das soll man nicht machen. Gut, dann haben wir das erwähnt.
Anabel Joksch
Sie sind wirklich ein Gastgeber mit Leidenschaft.
Stefan Danzer
Absolut.
Anabel Joksch
Können Sie Ihren typischen Tagesablauf beschreiben?
Stefan Danzer
Einen typischen Tagesablauf gibt es nicht im Hotel. Den typischen Tagesablauf, den man sieben Tage ablehnen könnte, den gibt es definitiv nicht. Ich bin so ein bisschen das Mädchen für alles. Meine Vita ist die, die mich als Küchenchef hier großgezogen hat und ich bin immer noch gerne in der Küche. Das ist meine Passion und Leidenschaft und das ist mein Wohnzimmer. Deswegen ist die Küche auch so, wie ich sie mir vorstelle, weil ich einfach dort bleiben will. Und das Ziel, das wir haben, ist so strick, dass wir einfach super miteinander zurechtkommen und entsprechend Spaß und Freude haben.
Dass ich das jetzt nicht 8-9 Stunden am Tag machen kann, ist auch selbsterklärend, weil man muss ja das Hotel führen mit 50 Mitarbeitern und im Sommer 120 Betten. Und da hat man natürlich ganz schön viel zu tun. Und so ist es jeden Tag ein bisschen ähnlich. Also wir haben am gleichen Tag Frühstück, wir gehen am gleichen Tag rüber hier, das ist kurz vor 8, und dann starten wir unseren Tag im Büro und dann sucht man den ersten Kaffee, damit man dann... und ein, zwei Gäste schon zum Frühstück begrüßt werden. Das Frühstück ist bis 11 und ich versuche bis 11 oder 11:30 meinen Büro-Kram fertig zu haben und dann gehe ich meistens in die Küche und bin so ein bisschen in der Vorbereitung, auch viel, was Einkauf und bestimmte Zubereitungen angeht.
Unsere Köche machen um 14 Uhr Feierabend und haben Pause bis 17 Uhr. Da gehen wir wieder in die Küche und bereiten den Abend-Service vor. Und beim Abend-Service bin ich immer dabei. Das ist für mich gesetzt. Das ist eine ganz wichtige Geschichte und ich bin ein wohlwollender Gast in der Küche. Es funktioniert alles, obwohl der Chef da ist, könnte man sagen. Gut, zwischendurch muss man ja noch was machen oder ich bin ja auch Geschäftsführer des Unternehmens, da fällt ein bisschen Arbeit und Meetings an. Gut, man hat einerseits so ein bisschen die Freiheit des Chefs, natürlich nicht alles täglich machen zu müssen, aber insgesamt läuft man der Arbeit nicht davon. Das heißt, irgendwann holt er einen ein. Und auch diese Geschichte von Personal, Mitarbeiter, so ein bisschen der Seelsorger zu sein, offenes Ohr zu haben und auch so zwischenmenschliche Dinge mit zu erkennen und dann rechtzeitig einzugreifen. Das ist auch so ein bisschen meine Aufgabe. Gut, das kostet Ressourcen, das kostet Zeit, aber es zahlt sich auch aus, weil der Laden halt so läuft, wie er läuft.
Anabel Joksch
Da kann man wirklich stolz drauf sein. Es ist spannend. Ich glaube, da steckt ganz viel drin, von ganz vielen verschiedenen Bereichen. Und es ist wunderbar, dass Sie Ihre Leidenschaft zum Kochen trotzdem noch ausleben können. Ich kann bestätigen, es schmeckt hervorragend, wie immer bei den Romantik Hotels. Und Sie haben auch einen großen Wert auf Slow Food. Das Slow Food Konzept, wenn ich das sagen darf. Auch nachhaltig. Auch regionale Produkte. Beschreiben Sie mal Ihren Kochstil ein bisschen.
Stefan Danzer
Wir waren diejenigen, die nie irgendeiner Mode gefolgt sind. Das zeichnet uns, glaube ich, ein bisschen aus. Wir haben ein relativ offenes Konzept. Wir haben viele Gäste in Halbpension. Halbpension ist bei uns eine Besonderheit. Wir versuchen, so frisch und gut zu kochen wie für die A la carte Gäste. Wir haben neue Gerichte und sehr vielfältige Karten. Wir versuchen, in regionalen und saisonalen Produkten einzukaufen und einen kreativen Prozess zu schaffen.
Wir sind ein Team von sieben ausgebildeten Köchen. Das heißt, da sind Qualifikationen vorhanden. Der Jüngste ist vier Jahre dabei und der Längste ist mein Stellvertreter David, der ist schon 20 Jahre dabei. Da können wir wirklich ganz viel an die Gäste abgeben. Wir sind verbunden mit Slow Food und sind gelistet als empfohlenes Restaurant. Und seit einem Jahr bin ich Inhaber von Eurotox und versuche, mich da im Netzwerk einzubringen. Und es ist schön, da Feedback von Kollegen zu bekommen und sich auszutauschen und weiterzuentwickeln.
Und es ist eine sehr nachhaltige Insel im Allgemeinen, weil wir keinen Autoverkehr haben und selbst in diesem Fall... Keine Elektromobilität außer den E-Bikes. Es ist toll, um das Haus herumzugehen und die Küche einzurichten. Sie entscheiden, was Sie essen wollen und was Sie essen wollen. Und ja, das können wir gut.
Anabel Joksch
Wunderbar, das klingt nach ganz viel. Wunderbar, das klingt nach einem spannenden Konzept und ich finde es wunderbar, wie auch Ihr Team mit den Gästen umgeht. Das habe ich schon selbst erlebt.
Stefan Danzer
Genau, das sollst du heute erleben.
Anabel Joksch
Es ist sehr familiär und auf Augenhöhe. Da haben die Gäste und die Mitarbeiter Spaß. Wie schaffen Sie es, Ihre Mitarbeiter so lange bei sich im Momentic Hotel zu halten? 20 Jahre ist ja wirklich beeindruckend für Mitarbeiter. Gerade in der heutigen Zeit, wie viele wissen, ist es ja nicht so einfach, die Mitarbeiter so lange für denselben Betrieb zu begeistern.
Stefan Danzer
Wir waren schon immer durch die Insel, war es notwendig für uns, die Mitarbeiter unterhalten zu können. Früher war das ein bisschen stiefmütterlich, weil es natürlich auch hohe Kosten verursacht hat. Es gab Zweibettzimmer, Dreibettzimmer, die Azubis mussten zusammenleben, die einfachen Mitarbeiter hatten nur ein halbes Schlafzimmer. Das ist natürlich nicht mehr zeitgemäß und in den zehn Jahren, in denen wir das Haus als Inhaber führen, haben wir auch zwei Mitarbeiterhäuser. Und können jetzt auch bis zur Wohnung für Familien anbieten. Und das ist eigentlich der Knackpunkt, den wir vorher hatten.
Also früher gab es die jungen Leute, die ausgebildeten und jungen Erwachsenen so wie wir, die dann einfach hergekommen sind. Dann fehlte die komplette Mittelschicht und dann kamen später die vielleicht gescheiterten Existenzen, die dann eine Scheidung hatten, wieder zurück. Sind vielleicht zu einem Wettbewerb gegangen oder so, also verschiedene Lebensmodelle mussten dann neue Lösungen finden. Und es fehlt die Mittelschicht komplett. Die, die es wirklich gut können, die sich mit dem Unternehmen identifizieren wollen, loyal zum Arbeitgeber sind. Und da haben wir jetzt zu viele von. Zumindest fünf Familien haben wir im Moment, die sich explizit für Juist entschieden haben mit kleinen Kindern, die einen Lebensraum haben, die... die ihre Kinder hier aufwachsen sehen wollen, haben sich auch mit dem Schul-Thema auseinandergesetzt und das gut befunden. Also unsere Kinder sind hier auch groß geworden. Die haben hier bis zur Mittelschule ihren Abschluss gemacht und konnten nach dem Abschluss ihr Abitur machen. Also wir haben alle Möglichkeiten, die ein Mensch braucht. Und das freie Aufwachsen auf so einer Insel ist einfach toll. Und wer das einmal gefunden und gesehen hat, der bleibt länger. Und das ist das, was wir... Das kann ich als Win-Win-Situation sehen.
Anabel Joksch
Wunderbar. Und das ist toll für die Mitarbeiter, wenn man sich gekümmert wird und wenn so viel geboten wird. Das sind tolle Benefits, muss ich sagen. Absolut. Sehr schön. Ja, Mitarbeiter, das Thema haben wir schon gesprochen, aber natürlich, was ich sehr spannend finde und Ihre Tochter, die Kibikaya, ist auch in der Romantik Next Generation vertreten, die nächste Generation, die sich auch engagiert. für die Romantik Hotels in ganz Europa und ist natürlich auch schon sehr aktiv und sehr engagiert in Ihrem Haus. Wie managen Sie denn diesen Split, sage ich mal, zwischen Familienleben, zusammenarbeiten, sich eigentlich jeden Tag sehen und vielleicht auch zusammen Entscheidungen für die Zukunft des Hauses treffen?
Stefan Danzer
Ja, also kurz zu Kaya, das ist unsere jüngere Tochter. Die Ältere hat sich durch die Insel bedingt nach Langenburg verzogen. Kaya hat ihre... Wir haben viel studiert, auch die Wurzeln mit Romantik und das Gen. Wir haben uns mit der Marke identifiziert und das nicht nur als Marke, sondern als Kooperation, wo man sich austauscht, zusammen an Herausforderungen arbeitet. Das war sehr früh, dass wir uns da sehr verbunden gefühlt haben und wir schätzen unsere Kollegen und haben diesen Austausch immer sehr positiv wahrgenommen.
Und entsprechend ist sie nach dem Abschluss nur zu uns für eine Auszeit gekommen, das heißt sieben Monate, weil sie jetzt in Zukunft nach Namibia gehen wird, zu Romantik, zur Gronvana-Collection, und wird dort 90 Tage verbringen, wo wir uns sehr freuen drüber, unsere Tochter sowieso, und Romantik, glaube ich.
Anabel Joksch
Ja, auf jeden Fall. Wir freuen uns auf spannende Insights.
Stefan Danzer
Genau. Und Kaya ist tatsächlich eine super verträgliche Tochter, also sie ist fleißig, was natürlich für den Papa super gut ist, als Arbeitgeber dann zusätzlich. Wir haben keinen gemeinsamen Lebensraum, sie hat ihre eigene kleine Wohnung bekommen, was natürlich das Leben ein bisschen einfacher macht. Das heißt, man geht nicht 24 Stunden im Zweifelsfall an den Spülkasten und wie gesagt, diese Gespräche, die natürlich auch und öfters mal um das Geschäft herumgehen, die sind natürlich dann beim Mittagessen oder beim Kaffeetrinken da. Und da ist ihre Meinung natürlich wichtig, weil sie das Thema studiert hat, einen Einblick in andere Häuser hat, wie man es machen kann und was für Lösungen es gibt. Und natürlich ist die Hoffnung, dass sie irgendwann in Zukunft übernehmen könnte. Es ist sinnvoll, dass sie auch mit der Person, die ihr am liebsten ist, Entscheidungen und Meetings sammelt.
Anabel Joksch
Sehr spannend. Wir sind gespannt, wenn Kai aus Namibia wieder da ist. Wie er dann über Juist denkt.
Stefan Danzer
Ja, das stimmt. Wir sind da irgendwo gestrandet. Aber es ist auch schön, dass sie die Möglichkeit hat, sich zu entwickeln. Sie ist noch sehr jung, deswegen soll sie die Auszeit nutzen. Sie hat noch 5-6 Jahre Zeit, um die Welt kennenzulernen und ganz viel Neues zu lernen.
Anabel Joksch
Und dann muss man natürlich irgendwann eine Entscheidung treffen, weil man nicht immer will. Dann habe ich eine kleine Abschlussfrage, die ein bisschen persönlich ist. Ich finde es immer sehr spannend, die Frage in unseren Hoteliers zu stellen. Haben Sie einen Lieblingsplatz im Hotel?
Stefan Danzer
Ja, einen habe ich schon erwähnt. Mein Wohnzimmer ist die Küche und ich bin gerne da. Ich bin ein Frostbeule. Ich friere ungern draußen im Winter und meine Küche ist immer warm. Also im Sommer genieße ich es eher als ich hasse, dass es sogar zu warm ist. Ansonsten ist der zweite Lieblingsplatz wirklich der offene Kamin. Das ist, wenn wir geschlossen haben. Wir haben immer sechs Wochen im Jahr geschlossen, wo wir Umbau- und Renovierungsarbeiten machen. Und dann ist die Halle relativ aufgeräumt. Aber die Ecke vorm Kamin ist vollgestopft. Man macht abends manchmal ein Feuer an und sitzt davor und hört ein bisschen Musik. Das macht wirklich Spaß.
Ansonsten haben wir tatsächlich einen richtig schönen Garten. Unsere Restauration hört auch nicht an einem Fenster auf, sondern geht weiter in eine Terrasse und Veranda vorab. Also draußen sitzen im Sommer. Wir haben nie ein großes Feld, wo viele Dinge stehen oder liegen, sondern wir haben einfach verschiedene, sehr individuelle Ecken. Da halte ich mich wirklich sehr gerne auf.
Anabel Joksch
Wunderbar. Vielen Dank für die tollen Einblicke in Ihr Leben auf Juist. Ich denke, das war sehr spannend für die Zuhörer, also vergessen Sie nicht, den Romantik Travel Podcast zu abonnieren, damit Ihnen die nächste spannende Episode gleich angezeigt wird und Sie diese nicht verpassen. Vielen Dank, lieber Stefan. Danke, dass Sie hier waren. Bis bald.
Stefan Danzer
Bis bald. Tschüss.