Frauenpower im Bregenzer Wald
Heute tauchen Thomas Edelkamp und Anabel Joksch in die faszinierende Welt des Bregenzer Waldes ein. Im Romantik® Hotel Das Schiff in Hittisau ist Antonie Metzler zu Gast. Sie erzählt von der beeindruckenden 180-jährigen Geschichte des Familienbetriebs, dem Geheimnis der "Frauenpower" im Haus und der besonderen Philosophie, die sich im Satz "mehr als Sterne und Hauben" widerspiegelt. Erfahren Sie alles über die Region, ihre Traditionen, den sanften Tourismus, die Käsestraße und die spannenden kulinarischen Konzepte der Wälderstube 1840 und des Ernele.
Anabel Joksch
Herzlich willkommen bei Romantik® Travel, dem Podcast der Romantik® Hotels. Heute sind Thomas Edelkamp und Anabel Joksch wieder für Sie dabei. Wir haben einen tollen Gast: Heute sind wir im Bregenzer Wald gelandet. Herzlich willkommen, Frau Antonie Metzler vom Romantik® Hotel Das Schiff!
Antonie Metzler
Hallo und danke, dass Sie mich zu Ihrem Podcast eingeladen haben. Ich freue mich, dabei sein zu dürfen.
Anabel Joksch
Wir freuen uns sehr, dass Sie heute bei uns sind. Sehr schön. Sie führen das Hotel gemeinsam mit Ihrer Schwägerin. Möchten Sie ein bisschen mehr über sich erzählen, damit unsere Gäste auch ein paar Hintergrundinformationen erhalten?
Antonie Metzler
Ja, sehr gerne. Wir führen das Hotel gemeinsam, meine Schwägerin und ich. Das Hotel Das Schiff existiert seit 180 Jahren. Mein Urgroßvater und der Mann meiner Schwägerin, Johann Jakob Mendel, war in Triest bei der königlichen Marine auf See. Als er zurückkam, kaufte er 1840 das Haus und einen kleinen Hof mit einer Gastwirtschaft. Und weil er auf See war, nannten die Dorfbewohner das Haus "zum Schiff". So entstand der Name. Und über die Jahre sind wir heute ein wunderschönes Vier-Sterne-Hotel mit 66 Betten. So kam der Name zustande, und wir sind jetzt in der fünften Generation. Nachdem mein Mann in der Wirtschaftspolitik tätig ist, führen meine Schwägerin und ich das Geschäft mit voller Leidenschaft.
Thomas Edelkamp
Liebe Frau Metzler, wir haben viel über die Familiengeschichte und auch einige Gründe erfahren, ins Hotel zu kommen. Auf Ihrer Webseite gibt es einen sehr schönen Satz, den Sie geprägt haben. Es geht um mehr als Sterne und Hauben. Möchten Sie uns ein wenig darüber erzählen?
Antonie Metzler
Ja, es geht eigentlich um diese Leidenschaft, die wir tatsächlich leben. Die Leidenschaft, Gastgeber zu sein und unser Tun jeden Tag zu lieben. Wir leben in einer wunderschönen Region mit sehr viel Authentizität und Natürlichkeit. Wir leben die Tradition und konnten in den letzten 30 Jahren einen schönen Betrieb aufbauen. Wir sind sehr stolz darauf. Das spiegelt sich in unserer Arbeit wider. Unsere Gäste spüren jeden Tag, dass wir hier sind, um nicht nur Sterne zu haschen und uns aufzuputschen, sondern einfach, um den Gast hier zu haben und Spaß daran zu haben, dass es ihm gut geht. Und wir haben, was noch schöner ist an der ganzen Geschichte, dass die Gäste auch bei uns bleiben und das wertschätzen, was wir ihnen zubereiten.
Anabel Joksch
Sie sprachen gerade von Leidenschaft. Wann hat Sie diese Leidenschaft für die Hotellerie persönlich gepackt?
Antonie Metzler
Ich persönlich komme aus Bayern und habe dort die Schule besucht und mein Abitur gemacht. Ich war am Scheideweg. Ich wollte nicht studieren, aber ich habe viele Familienmitglieder, die aus Brauereien und Betrieben kommen. Ich war schon immer eine sehr lustige, freundliche Person. Also dachte ich, ich probiere es mit dem Tourismus. Ich war am Tegernsee und habe zuvor die Hotelfachschule besucht. Ich wollte eigentlich noch studieren. Aber das war nicht mein Weg. Dann habe ich meinen Mann kennengelernt und sagte, das ist es. Wir zwei gemeinsam. Das könnte gut sein.
Anabel Joksch
Schöne Geschichte, auf jeden Fall. Sie sagten, Sie führen das Hotel gemeinsam mit Ihrer Schwägerin. Das ist ja wirklich eine echte Frauenpower in Ihrem Bregenzer Wald. Erzählen Sie unseren Zuhörern, wie das funktioniert.
Antonie Metzler
Die Frauenpower hat Tradition. Meine Schwiegermutter ist diejenige, die die erste Haube auf das Schiff geholt hat. Meine Schwiegermutter wurde von meinem Schwiegervater in die Küche geschickt, und dort lebte sie ihre Leidenschaft aus. Sie ist jetzt 60 Jahre dabei und ist 77. Sie ist immer noch leidenschaftlich dabei, unseren Köchen unter die Arme zu greifen und unsere Mitarbeiter zu bekochen. Sie ist immer noch mit Herz und Seele dabei. Vor ihr hat schon ihre Mutter eine sehr gute Küche gemacht, und das hat die Frauenpower in den Betrieb gebracht. Jetzt hat meine Schwägerin die Küche übernommen und die Serviceleitung und kümmert sich liebevoll um die Dekoration. Und wir teilen das auf, und ich mache mehr die Verwaltung und das Büro und die Buchhaltung. Ich kümmere mich eben um die vielen Kleinigkeiten rund ums Haus, sodass sie ein großes Ganzes ergeben. Und mittlerweile ist es sogar so, dass unsere, na ja, Töchter, ich habe drei Töchter, die Älteren sind noch nicht fertig ausgebildet, aber sind schon im Marketing, an der Rezeption, in der Buchhaltung dabei. Die Jüngste ist noch in Ausbildung, aber auch die möchte gerne dazu beitragen, dass das Schiff auf Kurs bleibt. Das macht Spaß, und das macht uns sechs Frauen. Das ist das, was Frauenpower ausmacht.
Anabel Joksch
Wow. Es ist wirklich schön, dass die nächste Generation schon in den Startlöchern steht. Das ist bestimmt etwas, auf das Sie sehr stolz sind, dass das in Ihrer Familie so ist.
Antonie Metzler
Wir sind sehr stolz und wir sind auch sehr dankbar, dass so viele tolle Menschen zu uns gekommen sind. Wir haben unglaublich engagierte und glückliche Mitarbeiter, die echte Gastfreundschaft zeigen und unsere Linie fahren. Und daheim und bei der Familie. Das ist so wertvoll und nicht zu vergessen die vielen Stammgäste, die uns immer die Treue halten. Es macht viel Spaß. Es gibt sehr viel Kraft und Energie.
Thomas Edelkamp
Stammgäste ist das richtige Stichwort, denn Stammgäste kommen ja immer nur wieder, wenn sie sich wohlgefühlt haben und wenn sie einen Ort gefunden haben, an dem sie das tun können, worauf sie wirklich Lust haben. Lassen Sie uns über den Bregenzer Wald ein wenig sprechen. Was macht denn den Bregenzer Wald und das Schiff zu einer perfekten Urlaubsdestination oder zu dem Standort für einen Shortbreak oder ein langes Wochenende?
Antonie Metzler
Das ist schwer zu fassen. Es ist eigentlich alles im Bregenzer Wald besonders, aber auf eine sehr unaufgeregte, selbstverständliche Art. Das sind die Menschen, die ihre Ansichten, ihre Traditionen leben, aber trotzdem modern und visionär sind. Und es ist die Architektur, die gelebt wird, die internationale Ansichten in den traditionellen Bereich holt. Die alten Waldhäuser, aber auch das Neue, was dazu kommt, ist von großer Bedeutung. Es ist die Landwirtschaft, die immer noch sehr stark aufrechterhalten wird und dadurch auch die Landschaft prägt und das ist sichtbar. Es sind die Handwerker, die bei uns sind. Es ist eine hohe Kultur, die vorhanden ist mit Anderen. Und die gelebte Notwendigkeit. Wir haben eine wunderschöne Tracht, die von allen getragen wird. Wir haben ein eigenes Lied. Es gibt nur Gottesdienste und Gottesdienste auf eine selbstverständliche Art bei Erstkommunionen oder Frauenbittprozessionen. Das ist etwas ganz Besonderes und ist schwer wiederzufinden. Und letztendlich ist es ein sanfter Tourismus. Es ist nichts übertrieben, nichts schreiend. Es ist eben, wie ich sagte, alles besonders, aber ganz unaufgeregt, sondern eher natürlich und lebendig. Und das ist eine Reise wert.
Thomas Edelkamp
Sehr schön. Ein sanfter Tourismus, wie Sie gerade gesagt haben, das sind die Stichworte und sicherlich der richtige Ort. Aber wir wollen nicht vergessen, dass Sie auch einen wunderschönen Wellnessbereich haben mit Außenpool und Innenpool, mit einer Gartensauna. Das ist sicherlich etwas, was sehr geschätzt wird. Wenn ich aber diese Gegend verlasse und etwas anderes erleben möchte, gibt es andere Aktivitäten oder andere Tipps, die Sie unseren Zuhörern geben?
Antonie Metzler
Ja, absolut. Wir sind sehr gut geeignet für Rad- oder Wandertouren. Es gibt die Bregenzer Waldkart im Sommer, mit der Sie alle Bergbahnen und Busse und viele tolle Erlebnisse kostenlos nutzen. Es gibt wunderschöne Golfplätze in der Nähe. Wir sind das Gründerhotel des Golfplatzes Bregenzer Wald. Wandern, Radfahren, Golfen, es gibt eine große Vielfalt, die angeboten werden kann. Der Bodensee ist in der Nähe, die Bregenzer Festspiele, wunderschön. Und für den Genuss hinterher, eine gute Flasche Wein und ein feines Menü.
Thomas Edelkamp
Eine wunderbare Überleitung zu meiner nächsten Frage, denn wenn wir über das Schiff in Hittisau sprechen, dann müssen wir über die Kulinarik sprechen, denn die hat, glaube ich, schon sehr lange eine... die wir jetzt haben. Die Wälderstube 1840 ist wahrscheinlich die urigste Wirtsstube in der Region. Und dann gibt es noch das Ernele. Und vielleicht erzählen Sie uns etwas über die beiden Angebote.
Antonie Metzler
Ja, zuerst das Ernele ist der Name meiner Schwiegermutter, Erna, die das Ernele ins Leben gerufen hat. Wir haben das neue Restaurant nach ihr benannt, Ernele, und das hat schon einen großen Ruf. Auf der anderen Seite haben wir das Gourmetrestaurant in den alten Räumen, in der Wälderstube. Beide geben sich ein bisschen den Kontrapunkt zueinander. Die alte traditionelle Stube mit dem alten Holz aus 1840 atmet Atmosphäre und ist gemütlich und da stehen drei Tische und ist wirklich zum Wohlfühlen. Auf der anderen Seite ist das Ernele in einen modernen Holzwürfel gebaut. Sehr hoch, luftig, aber auch gemütlich. Auf der anderen Seite haben wir den modernen Holzwürfel des Ernele. Und dann haben wir natürlich verschiedene Küchen in das Ernele gebracht. Im Ernele können Sie à la carte essen und finden traditionelle Gerichte... wie ein Wiener Schnitzel oder ein Tafelspitz oder eine spezielle Empfehlung. In der Wälderstube gibt es ein Menü in sieben Gängen und ist etwas, was nicht überall und nicht jeden Tag ist. Es kann eventuell ganz Europa spielen, natürlich auch regional, aber die europäische Küche kann leicht spielen, wohingegen das Ernele. Die maximale Regionalität ist 100 km, von Nase zu Schwanz. Im Ernele können Sie ungezwungen. Sie sitzen am Holztisch und schauen den Köchen beim Kochen zu. In der Wälderstube haben Sie ein schönes Ambiente und Service.
Antonie Metzler
Aber was beide Küchen eint, ist eine raffinierte und feine Zubereitung und eine tolle Küche. Aber das ist, was jeder genießen kann. Das Fünf-Gänge-Menü am Abend im Raum der Halbpension. Oder eben à la carte, etwas typisch Regionales, im Ernele essen. Ein sehr wichtiges Datum oder einen Geburtstag oder eben ein einfaches Sieben-Gänge-Menü. Diese große Auswahl wird schon sehr geschätzt von unseren Gästen.
Anabel Joksch
Ich glaube, viele unserer Zuhörer möchten jetzt am liebsten einen Tisch reservieren. Wenn Sie das möchten, besuchen Sie bitte www.romantikhotels.com. Dort gibt es auch tolle Fotos der beiden Restaurants. Und es ist nicht das einzige kulinarische Highlight, sondern Ihr Haus liegt auch an der Käsestraße des Bregenzer Waldes. Es ist auch ein tolles Erlebnis. Wie können Ihre Gäste das entdecken und genießen?
Antonie Metzler
Mein Mann war einer der Gründer der Käsestraße im Jahr 1998. Er hat es ein bisschen mitgegründet. Die Käsestraße ist eine Dachmarke für den ursprünglich geschützten Alpen-Bergkäse in der Region. Und eine Kombination für die Sennereien und die Feuerwehren, die Bauern, die Handwerker und Museen, die sich da finden. Wenn Sie in der Käsestraße sind, können Sie die Schaukäserei besuchen oder die Bauern, oder Sie besuchen die Wäldermetzg und den Käsekeller in Lingenau, oder einige Alpen und schauen den... In unserem Fall verwenden wir verschiedene Käsegerichte. Natürlich in seiner ursprünglichen Form, als Dessert. Aber wir haben unseren eigenen Käsekeller, der beliebt ist, wenn wir ein Menü machen. Für Vorspeisen laden wir zu einem Amescal mit einem Glas Wein ein. Oder das Gleiche. So bringen wir den Käse in die verschiedenen Menüs ein, auch als Beilage zum Steak, als Bergkäsekuchen oder zum Dessert. Da gibt es eine Trüffelmousse, Milchprodukte und Käseprodukte gespielt und die Käsestraße kann hinterher.
Thomas Edelkamp
Sehr schön. Da bekommt man Appetit auf Käse. Liebe Frau Metzler, zum Abschluss. Es gibt ein Frauenmuseum unweit von Ihrem Hotel. Und vielleicht, da wir schon über Frauenpower sprechen, passt das ganz gut. Können Sie ein paar Worte über das Frauenmuseum verlieren?
Antonie Metzler
Das Frauenmuseum ist fast einzigartig in Europa, es gibt nur ein weiteres. Unsere Gäste sind erstaunt. Was ist ein Frauenmuseum? Es geht um die Themen der Frauen, die manchmal schöne, ästhetisch ansprechende Dinge, aber manchmal auch sehr unbequeme Dinge auf den Tisch bringen. Das weckt immer große Aufmerksamkeit und das ist absolut etwas Besonderes, das unseren Ort noch einmal besonders macht und natürlich auch unser Haus mit der eingebauten Frauenpower. Und deshalb ist es eine schöne Ergänzung für uns und unser Angebot im Bregenzerwald.
Thomas Edelkamp
Frauen sind nicht nur unentbehrlich, sondern auch eine der wichtigsten Stützen der Region. Das würde zumindest erklären, warum der Bregenzer Wald, unweit vom Romantik® Hotel, ein Frauenmuseum von nur zweien hat. In Europa, ein weiterer guter Grund, eine Reise zu unternehmen. Liebe Frau Metzler, vielen Dank. Wir haben etwas über den Bregenzer Wald gelernt, über die Frauenpower im Schiff in Hittisau. Wir wünschen unseren Zuhörern einen baldigen Besuch bei Ihnen und Ihrem Team. Wir sagen vielen Dank für heute an unsere Zuhörer. Bitte abonnieren Sie unseren Podcast und seien Sie beim nächsten Mal dabei. Danke.
Antonie Metzler
Ich danke Ihnen. Auf Wiedersehen.
Anabel Joksch
Bis zum nächsten Mal, tschüss!