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UNESCO-Weltnaturerbe

Nach der Ebbe kommt die Flut, nach der Flut die Ebbe - ein Wechselspiel wie Tag und Nacht, das zu einem faszinierenden Ökosystem führte: das Wattenmeer. Die Naturgewalten formten das Weltnaturerbe zu einer unverwechselbaren Landschaft, die seltene Tier- und Pflanzenarten beherbergt. Die Gezeiten, Ebbe und Flut, auch Tiden genannt, sind an der Nordseeküste besonders stark ausgeprägt und bestimmen das Leben in und am Wattenmeer. Ebbe und Flut dauern jeweils sechs Stunden, pro Tag gibt es also zweimal Hochwasser und zweimal Niedrigwasser. Jedes Mal, wenn das Meer sich zurückzieht, nur um wenig später mit ungezähmter Kraft zurückzukehren, entsteht ein neuer Eindruck der Landschaft. Bei Ebbe erstreckt sich der Meeresboden kilometerweit weit. Dann lässt sich das Wattenmeer sogar bis zu den vorgelagerten Inseln erkunden. Ein erfahrener Wattführer begleitet Besucher der Nordsee auf dem Weg durch den Schlick und erläutert alles Wissenswerte über diesen faszinierenden Lebensraum.

Im Takt der Gezeiten: Welterbe Wattenmeer

Erde, Mond und Sonne beeinflussen unsere Meere. Es ist das Zusammenspiel vieler Faktoren, die zu den Gezeiten beitragen. Vor allem ist es die Anziehungskraft des Mondes und die Zentrifugalkraft, die bei der Drehbewegung unserer Erde und des Mondes entsteht. Die Gravitation der Sonne sowie die Position zum Mond und der Erde entscheiden nicht unerheblich über die Intensität der Bewegung des Wassers. Eine Springflut entsteht beispielsweise dann, wenn sich die drei Himmelskörper auf einem Kurs befinden. Dagegen entsteht die sogenannte Nippflut, wenn Sonne und Mond im rechten Winkel zur Erde stehen. 

Küstenleben

Das Küstenleben hat sich an die Gezeiten angepasst

Es mag auf den ersten Blick unmöglich erscheinen, sich den unberechenbaren Naturgewalten anzupassen. Doch sowohl die Tierwelt als auch die Menschheit fanden Mittel und Wege, um trotz der extremen Bedingungen gut zu leben. Die grünen Queller-Pflanzen auf der Wattfläche scheren sich beispielsweise herzlich wenig darum, dass sie zweimal täglich überschwemmt werden. Sie habe längst gelernt, wie sie damit umzugehen haben. Seehunde, unbestritten die beliebtesten Bewohner des Wattenmeeres, jagen bei Flut nach Fischen und Garnelen, bei Ebbe entspannen sie auf den Sandbänken, wo auch ihr Nachwuchs zu Kräften kommt.

UNESCO-Welterbe Wattenmeer

UNESCO-Welterbe

Das Wattenmeer erstreckt sich vom dänischen Esbjerg bis zum niederländischen Den Helder und zählt als eines der eigenwilligsten Küstengebiete der Welt. Das deutsche Wattenmeer gliedert sich in Nationalparks. Wobei das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer als Vorreiter galt, als es 1985 seine Anerkennung zum Nationalpark erhielt. Nur ein Jahr später folgte das Niedersächsische Wattenmeer und im Frühjahr 1990 zog das kleinste, das Hamburgische Wattenmeer, nach. Neben dem deutschen erhielt auch das dänische Wattenmeer den begehrten Nationalpark-Status. Die Einzigartigkeit dieses kostbaren Naturerbes wurde im Jahre 2009 auch international anerkannt. In jenem Jahr ernannte die UNESCO die niederländischen und deutschen Wattenmeergebiete zum Weltnaturerbe, seit 2011 zählt auch der zu Hamburg gehörende Abschnitt dazu. Gemeinsam mit Wattgebieten in den Niederlanden und Dänemark umfasst das Weltnaturerbe Wattenmeer heute 11.500 Quadratkilometer und ist damit das weltweit größte Watt-Insel-Gebiet. Vor allem für die Gesundheit lohnt eine Erholung an der Nordsee: Die salzhaltige Luft und das Reizklima sind eine reine Wohltat für Körper und Geist. Im Watt zu wandern, barfuß durch den Schlick zu laufen oder in einem der Thalassozentren ein beruhigendes Schlickvollbad zu nehmen, bestätigen viele Besucher als wohltuend und heilend.

Leuchtturm Westerhever

Schleswig-holsteinisches Wattenmeer

„Meeresgrund trifft Horizont“ - das bekannte Motto des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer beruht darauf, dass sich die Nordsee zweimal täglich zurückzieht und bei Ebbe den Wattboden freilegt. Dieses traumhaft schöne Wildnisgebiet bietet seinen Besuchern feine Sandstrände, vielseitige Fauna und Flora sowie zahlreiche, vorgelagerte Inseln. Nicht zu vergessen - die nordfriesischen Halligen. Besonders hervorzuheben ist wohl die Halbinsel Eiderstedt. Ganz gleich, ob ein Besuch auf dem Westerhever Leuchtturm, eine Grachtenfahrt in Friedrichstadt oder ein entspannter Bummel am Tönninger Hafen – ein Besuch der Halbinsel lohnt in jedem Fall. Zudem erlaubt ein gut ausgebautes Radwegenetz und die Bahnstrecke zwischen Husum und St. Peter-Ording eine umweltfreundliche und wunderschöne Anreise.

Vögel

Hamburgisches Wattenmeer - Ein Eldorado für Vogelfans

Der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer besticht durch eine unberührte Landschaft, die zu ausschweifenden Spaziergängen durch die Salzwiesen einlädt. Die Besichtigung der Seehundbänke und Beobachtungen der zahlreichen Vögel während der Brutsaison oder an den Rastplätzen, gehören zu den schönsten Unternehmungen im hamburgischen Wattenmeers. Natürlich laden auch hier die weiten Strände zu einem Bad in der Nordsee ein, auch eine geführte Wattwanderung ist unbedingt empfehlenswert.

Besonderes Highlight:

Brut- und Zugvögel sind hier genau wie die berühmten Wattwürmer und die Kegelrobben zu finden. Selbst Schweinswale können aufmerksame Beobachter in diesem Teil der Nordsee sichten. Ganz spannend, vor allem für die Kleinsten, ist das Aufspüren der "Small Five" im Wattenmeer. Neben der Herzmuschel, Garnelen, Strandkrabben und den Wattschnecken gehört auch der Wattwurm zu den „Small Five“ des Wattenmeeres. Nicht nur, dass er dazugehört, er ist auch der bedeutendste der tierischen Wattbewohner. Da er unentwegt im Boden nach Nahrung sucht, reinigt und lüftet der Wattwurm das Watt und ist somit ein wichtiger Bestandteil für eine intakte Natur.

Doch ganz gleich, in welcher Region die schönsten Tage im Jahr verbracht werden, Ferien im Takt der Gezeiten bleiben unvergesslich. 

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