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Faszination Mosel.

Heute sind wir zu Gast im wunderschönen Traben-Trarbach an der Mosel, nämlich im Romantik® Jugendstilhotel Bellevue und sprechen mit dem Gastgeber persönlich, Matthias Ganter. Herr Ganter ist ein echter Kenner der Region und gibt spannende Einblicke in die Geschichte seines einzigartigen Hotels, verrät seine Geheimtipps für die Mosel-Region und spricht über das kulinarische Konzept seines Hauses.

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Anabel Joksch

Willkommen bei Romantik® Travel, dem Podcast der Romantik® Hotels und Restaurants mit Thomas Edelkamp und Annabel Joksch. Heute sind wir zu Gast im wunderschönen Traben-Trarbach an der Mosel, nämlich im Romantik® Jugendstilhotel Bellevue und reden mit dem Gastgeber persönlich, Matthias Ganter. Hallo lieber Matthias, schön, dass du bei uns bist.

Matthias Ganter

Hallo, liebe Annabelle, ich grüße dich!

Anabel Joksch

Matthias ist wirklich ein echter Kenner der Region, deswegen werden wir ihn heute über die schöne Moselregion und das Hotel befragen und es wird definitiv spannend.

Thomas Edelkamp

Ja, auch von mir ein ganz herzliches Hallo lieber Matthias, dass du dabei bist. Das Romantik Jugendstilhotel Bellevue ist das einzige Jugendstilhotel in Deutschland. Wie wichtig ist diese Jugendstil-Richtung immer noch für den Markt? Spricht das eine besondere Zielgruppe an? Oder ist das so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal, auf das man setzen kann?

Matthias Ganter

Wir wollen nicht das einzige, sondern das schönste sein. Wir wissen, dass Alleinstellungsmerkmale gewünscht sind. Wir können wirklich für uns in Anspruch nehmen, dass wir das jugendstilvollste Hotel in Deutschland sind. Mit einem Stararchitekten, der das Ganze zur Wende des Jahrhunderts entworfen hat. Ein Berliner Stararchitekt. Wir können sogar behaupten, dass wir in den Jahren ein Top Designer Hotel waren, weil alles neu war. Zuerst gab es elektrische Beleuchtung, alles war anders, die Farben, die floralen Muster, die Fenstergestaltungen. Alles war neu, alles war komplett anders, ähnlich wie als die Beatles rauskamen und alle gemerkt haben, hoppla, da kommt etwas Neues. Und so kannst du es ein bisschen mit dem Jugendstil vergleichen. Es war auch eine Ära, die gekommen ist, als alle anderen Stile wieder neu gekocht wurden. Alle haben schon gesagt Neobarock, Neugotik, Neorenaissance und so weiter. Und das ist alles in dem Historismus geendet. Es war immer in einem Hotel alles ein Stil, in einem Tumbler, alles wurde immer richtig durchgeschüttelt. Das war dann dieser ganz furchtbare Historismus. Da kam etwas Neues. Plötzlich kam dieser Jugendstil entlang, war ein komplett neuer Stil, den es noch nie gab. Nicht nur in der Architektur. Ich glaube, die Menschen waren damals sehr begeistert. Wir haben eine Zeitaufzeichnung von mehr als einem Jahrhundert. Wir sind sehr stolz. Das war meine Motivation, mich nach vielen Jahren des Berufsreisens, mich hier an der Mosel zu beheimaten.

Thomas Edelkamp

Mit der Geschichte des Jugendstils bist du schon mitten im Thema. Die Geschichte zu bewahren und zu erzählen, das gehört auch zur Romantik. Und Geschichte bedeutet ja immer, dass man eintauchen kann und vielleicht die eine oder andere Anekdote erzählen kann. Es sollen berühmte Zeitgenossen im Bellevue übernachtet haben. Da gibt es bestimmt interessante Geschichten und Anekdoten, die unsere Zuhörer begeistern könnten, oder?

Matthias Ganter

Ich weiß das aus dem alten Gästebuch. Als man früher an den Rhein ging, ich rede wieder um 1900, ging man nach Kronen, nach Assmannshausen, das war die erste Wohnsiedlung. Und an der Mosel ging man zu Klaus Feist, das ist unser Hotel, bis es einen neuen Namen bekam, als die Besitzer gewechselt haben und es Bellevue nannten. Klaus Feist war die erste Adresse an der Mosel. Es war ein sehr modernes Hotel, ein Designer Hotel. Die Menschen, die im Status quo sein wollten, auch im Urlaub, sind gerne zum Klaus Feist gegangen. Im alten Gästebuch stehen viele Namen wie Heinz Rühmann, Thyssen, Graf von Anhalt, viele Blaublütige. Dick Hohl war unter anderem im Hotel. Und ich könnte die Liste noch lange fortsetzen. Aber es war schon so, dass man wirklich gerne zum Klaus Feist gegangen ist und dort, ich sage mal mit seinem Freund, zwei bis drei Wochen verbracht hat. Es war nicht wie heute, wo ein Hotel oft nur ein paar Tage ist, sondern früher war es immer zwei bis drei Wochen. Und es gibt ein ganz, ein ganz tolles Accessoire aus der alten Hotelwelt. Wenn du reinkommst, steht da wirklich so eine Tafel mit diesen 32 Zeilen, wo die Namen der Gäste aufgeschrieben wurden, die gewohnt haben, so dass du schon sehen konntest, wer wohnt da, wen kennen wir von denen, die hier sind. Und es gab sogar einen Service-Knopf für den Service. Dann fiel ein kleines Täfelchen mit der Zimmernummer unten in eine Holzkiste und der Concierge konnte sehen, das Zimmer 17 und hat jemanden hochgeschickt. Das war eine echte Sensation und das alles ist noch da. Deswegen mögen wir gerne ein Interview mit unseren Gästen, die dann auch sehr, sehr fasziniert sind und dann das Haus viel besser verstehen, als wenn du es einfach nur ohne Erklärung anschaust.

Anabel Joksch

Ja, sehr schön. Sie haben ja schon die Möglichkeit gehabt, in verschiedenen TV-Formaten sich einem breiteren Publikum vorzustellen. Unter anderem waren Sie Sieger beim Himmels-Hotel auf Vox und haben auch den ersten Platz bei Mein Lokal, Dein Lokal gewonnen. Herzlichen Glückwunsch dazu. Was macht Sie so besonders und was ist Ihre Philosophie? Wir können uns vorstellen, dass es nicht nur die Hardware ist, die vor Ort ist, sondern auch die Menschen und wie Sie die Gäste empfangen.

Matthias Ganter

Ich glaube, es ist immer die Kunst, einen jungen Geist in alte Mauern zu kriegen. Und nur wegen der Jugendstil-Architektur allein, die wegen der Ausstattung, werden die Gäste bestimmt nicht zu uns kommen. Also braucht es die Soft Skills, braucht es die Menschen, die warmherzigen Gastgeber, aber es sind die vielen warmherzigen Mitarbeiter, die bei uns am Start sind und wir haben einen Slogan. Unfreundlichkeit ist dem Gast körperlicher Schaden. Das führt zu einer Roten Karte. Du kannst viele Fehler machen und du musst nicht perfekt sein, du kannst nie unfreundlich oder beleidigend oder gar verletzend sein. Das haben wir uns in unserem Hotel auferlegt. Und das ist der Geist, der mich von vor 30 Jahren begleitet hat und der bis heute, Gott sei Dank, überlebt hat und hoffentlich auch nach mir. TV ist nach wie vor ein wichtiges Medium, obwohl wir durch das Internet viele andere Medien dazugelernt haben. Aber es ist tatsächlich so, dass diese klassischen TV-Sendungen, die touristischen Sendungen, nach wie vor sehr gerne gesehen werden. Und es gibt in Deutschland niemanden, der mehr gedreht hat. Das ist natürlich der Vorteil, wenn du etwas ganz Besonderes hast. Die Kameraleute sind immer ganz begeistert, weil sie wirklich Detailaufnahmen machen konnten und sie sind immer noch nicht fertig. Und wir hatten WDR Wunderschön oder SWR Fahrmalhin, die touristischen Sendungen, die es schon lange gibt, meistens in den dritten Programmen. Und dann gab es so etwas wie Mein Himmels-Hotel, das war unglaublich erfolgreich, das wurde in dieser Saison wiederholt, weißt du heute. Das ist eigentlich ungewöhnlich, aber es war so eine gute Saison. Und obwohl es sieben Jahre her ist, werde ich immer noch angesprochen, ich kenne Sie aus dem Fernsehen. Wir haben Sie im Fernsehen gesehen und anscheinend ist das Format, weil wenn du fünf Tage zuschaust, bleibt es im Kopf. Und wir haben unheimlich viele Buchungen bekommen. Wir haben ein Arrangement, das heißt heute noch so, also das Himmels-Hotel, kannst du immer noch buchen und wir haben, ich will nicht übertreiben, aber es sind in diesen sieben Jahren, 5.000, 6.000 Buchungen für dieses Arrangement. Das ist schon enorm.

Thomas Edelkamp

Unsere Zuhörer haben wahrscheinlich schon gehört, dass du nicht aus der Region kommst, sondern schon seit 30 Jahren hier lebst, gestaltest und arbeitest. Und mit deinem Blick, die Mosel, die Landschaft der Weinberge, was macht das für dich aus und was möchtest du, dass Gäste sehen oder erleben, wenn sie an die Mosel und in das Hotel Bellevue kommen?

Matthias Ganter

Die Mosel ist eine der schönsten Flusslandschaften Europas. Wenn du sie mit dem Rhein vergleichst, wir haben sehr schöne Abschnitte. Aber wir haben Abschnitte mit viel Industrie und viel Lärm. Die Vater Mosel ist sehr lieblich. Es ist das größte zusammenhängende Riesling-Anbaugebiet der Welt. Und die Rebsorte Riesling hat sich an der Mosel wirklich ganz besonders entwickelt. Sie war früher genauso teuer wie der beste Bordeaux. Ich rede wieder um 1900. Wenn du alte Weinkarten vom Adlon anschaust, da standen die Moselanlagen genauso teuer wie ein Petrus. Und das Besondere an der Mosel sind natürlich auch diese Weinbau-Gemeinschaft, die vielen schönen Dinge wie die Burgen, die schönen Landschaften, die du nach jeder Moselschleife hast. Der Fluss der Mosel ist doppelt so lang wie die Luftlinie. Du kannst also schon sehen, wie die Mosel sich ihren Weg durch die Landschaft bahnt. Und das macht es besonders attraktiv und lebenswert.

Anabel Joksch

Wenn wir beim Thema Wein sind, haben Sie persönliche Empfehlungen für die Gäste, Lieblingswinzer vor Ort, die man unbedingt mal besuchen sollte? Vielleicht als Geheimtipp jetzt im Podcast.

Matthias Ganter

Ich würde sagen, es ist ein bisschen wie in der Gastronomie. Du kannst sehr gut in einer Trattoria essen, aber du kannst auch drei Sterne bei Schanz, drei Sterne bei Rambichler in Sonora oder einen Stern bei Harald Rüssel essen. Es kommt auf den Geldbeutel an. Es gibt 3.000 Wein und Weinanbauer an der Mosel. Das ist endlos und jeder hat seine Steckenpferde. Wir haben eine Weinkarte mit etwa 500 Positionen im Hotel und meistens Weißweinbereich. Im Rotweinbereich sind wir auch international aufgestellt. Ich selber möchte keinen Winzer hier besonders hervorheben. Ich habe einen sehr guten Freund hier in Traben-Trarbach, der ein sehr gutes Weingut hat, die Villa Hüskend, ein wunderschönes Jugendstilhaus, gebaut vom gleichen Architekten. mit einer tollen Geschichte. Dessen Großvater war der reichste Weinhändler an der Mosel und dessen Vater hat es nicht so gut gemacht. Er hat es wirklich wieder aufgebaut und dann nach vorne gebracht. Und ich bin persönlich auch gerne dort in der Villa Hüskend und mit meinem Freund Ado Hüskend die neuesten Weine probiert. Aber wie gesagt, es ist unerschwinglich.

Anabel Joksch

Das heißt, man sollte sich auf jeden Fall viel Zeit nehmen, um die gesamte Region zu erkunden. Und ganz im Sinne von Explore Romantic bieten Sie Ihren Gästen etwas ganz Einzigartiges und Besonderes an. Denn Sie haben ein Amphibienfahrzeug. Vielleicht erzählen Sie ein bisschen mehr.

Matthias Ganter

Ja, das ist etwas, was die größten Autofreaks nicht einschätzen können. Es gab eine Automarke, die hieß Amphicar. Ende der 60er Jahre. 1958 bis 1965 wurden die Autos in Lübeck gebaut. Die Autohupe zeigt das Holzentor in Lübeck. Wir haben dieses Amphibienauto seit 2004. Jedes Jahr mache ich an die 100 Fahrten mit diesem Auto. Man kann es buchen. Die Hotelgäste bekommen einen Sonderpreis. Ich bin eine Stunde unterwegs mit einer sehr guten Flasche Wein und Canapees. Ich zaubere unter dem Fahrersitz hervor. Ich bin ganz schön überrascht, was so ein kleines Auto bieten kann. Die Gläser sind im Handschuhfach und es ist wirklich schön, weil ich mit Gästen unterwegs bin. Und wir kommen gut ins Gespräch und lernen viele Menschen etwas besser kennen, als du sie vielleicht normalerweise im Hotel kennenlernst, wenn du einfach nur hallo sagst oder ein paar Sätze an der Bar. Also für mich ist das immer ein tolles Feedback und ich kann ein paar Fragen stellen. Wir sind zufrieden mit der Küche und etc. und mit dem Service und die sind dann auch sehr, sehr offen. Also es hat sich wirklich verändert. Ich finde es gut, dass die Gäste offener sind, wenn es darum geht, berechtigte Kritik zu üben. Früher haben sie oft gesagt, nein, nein, alles ist toll und als sie raus waren, haben sie gedacht, da sind wir nicht mehr. Also keine Chance für den Hotelier oder für den Gastronom, etwas besser zu machen. Genau.

Thomas Edelkamp

Mit einem guten Glas Wein an der Mosel kommt man gut ins Gespräch und mit dem Zwischenlimit hast du kein Problem mit dem Amphibienfahrzeug, oder? Der Fahrer natürlich nicht. Genau. Lieber Matthias, dein Restaurant Belle Epoque hat auch mal einen Stern gehabt, wenn ich das richtig. Aber ihr habt dann in der Philosophie, bewusst, das ist etwas, das mich interessiert. Weil im Kern der DNA der Romantik, dieser Wunsch nach der Küche, nach der Kulinarik. Kannst du den Stil deines Küchenchefs Benjamin Hacker beschreiben? Geht das überhaupt?

Matthias Ganter

Ja, unser Küchenchef hat in sehr guten Häusern gearbeitet. War bei Schanz, anderen und war auch Romantik Hotel bei Broxeters, ein Stern. Er hat dort viel gelernt und hat mit unserem Küchenchef Matthias Meurer zusammengearbeitet, der auf den ganz Großen gelernt hat. Ich rede von Tilkes, Holfahrt, Erfurt. Er hat dort viel von gelernt und Herr Meurer hat dann leider im Laufe des Jahres das Haus verlassen. Und Herr Hacker ist seit sechs Jahren bei uns. Genauso wie Herr Schanz lange Zeit bei Tilke war, war er auch lange bei Matthias Meurer. Es ist wirklich so, dass wir sehr viel Wert legen auf die Produkte, das sagen alle, aber was immer auffällt, ist, alle Saucen, die Chouxs und die Suppen, sind extrem gut hergestellt. Sehr lange, klassisch, reduziert. Das heißt, du bekommst sehr geschmacksintensive Saucen, aber nicht dick und nicht aufgeplustert, und nicht mit Mehl gebunden. Sondern sie sehr geschmacksintensiv. Diese Dinge, die eine Küche ausmachen und die guten hochwertigen Produkte aus der Region. Soweit es nicht jeder diese Mengen kann. Aber wir bekommen dreimal in der Woche frischen Fisch aus Luxemburg, von La Provençal, einer der sehr großen Feinkosthändler in Luxemburg. In sehr guter und hoher Qualität. Und dadurch können wir eine sehr gute Qualität herstellen. Wir mussten auch dort, aufgrund von weniger Mitarbeitern, das Konzept verändern. Dass der Gast jetzt drei oder vier fünf Gänge bekommt. Im Hauptgang drei verschiedene, das heißt Fleisch, Fisch und Vegetarisch. Man kann also nicht mehr eine sehr große à la carte wie früher, aber das, was wir kochen, ist immer frisch hergestellt und die Gäste sind eigentlich sehr zufrieden damit, weil sie 100 % auf top frisches. Und das ist, glaube ich, das allerwichtigste.

Thomas Edelkamp

Absolut. Versuchen wir, die Brücke dahin zu schlagen. Ihr seid ein Wellnesshotel und was ihr anbietet, werden wir gleich noch im Detail erfragen. Aber Wellnessgäste sind auch Gäste, die oft sehr bewusst essen. Fließt das in das Angebot ein oder habt ihr da etwas Besonderes, was ihr anbietet?

Matthias Ganter

Wir sind im vegetarischen Bereich. Wir haben eine vegetarische Mahlzeit. Wenn jemand vegan ist oder keine Gluten verträgt, gehen wir darauf ein. Aber wir sind nicht spezialisiert auf vegetarische Küche. Das ist nicht unser Ding. Ich unterscheide immer zwischen Hotels und einem Wellnesshotel. Ein Hotel mit einer sehr schönen Wellness-Anlage. Wir haben ein zweites Hotel in Traben-Trarbach, das ist ein reines Wellnesshotel, das Mosel Schlösschen, und hier im Bellevue sind wir ein Hotel mit einer sehr schönen Wellness-Anlage. Wir haben fast 2 Millionen in den letzten 6 Jahren investiert und wir haben alles, was dazugehört, also sowohl im Behandlungsbereich, mit kosmetischer und ärztlicher Behandlung, oder Massagen. Wir haben eine tolle Penthouse-Sauna mit einem wunderbaren Blick über die Mosel, mit toller Terrasse über die Mosel, eine sehr schöne Pool-Anlage mit einer Gegenstromanlage und mit Whirlpools und so weiter. Also alles in sehr, sehr gutem Zustand. Aber wir sind kein reines Wellnesshotel. Und ich glaube, es ist wichtig, dass du dem Gast sagst, wenn er ein reines Wellnesshotel sucht, weil wenn ja, dann sind wir es nicht. Aber wenn er ein Hotel sucht, wo er in die Sauna gehen kann und eine tolle Massage. Und sich wohlfühlen kann und mit guten Fachkräften. Das können wir ein bisschen stolz sein, weil es ist eine Anlage, wo das Schwimmbad im Keller ist, wo es kein Tageslicht mehr gibt, oder eine Sauna, wo zwei Leute reinpassen und die Ausstattung von 1980 ist. Also das ist alles auf einem sehr hohen Niveau.

Thomas Edelkamp

Ich bin froh, dass du den Unterschied zwischen einem Wellnesshotel und einem Hotel mit Wellnessangebot erklärt hast. Weil in der Tat muss man das klar abgrenzen. Unsere Zuhörer werden überrascht sein, wenn sie im Jugendstil Hotel Bellevue sind. Es ist nicht nur auf einem sehr hohen Niveau mit tollem Ambiente, sondern auch auf mehreren Etagen. Das merkt man nicht, wenn man im Bellevue ist. Nur wenn man es nutzt oder erlebt.

Matthias Ganter

Ja, ist so, dass die Größe des Hotels auch immer größer wird. Also auf der einen Seite, du musst einfach aufgrund von veränderten Bedürfnissen. Ich meine, das Hotel hatte 1903, als es eröffnet wurde, ein Badezimmer. Du konntest dich dann eintragen, um zu baden und dann hattest du 45 Minuten Zeit, dann hattest du 15 Minuten Pause und dann kam der nächste Gast. Ich finde das lustig. Aber da gab es ein doppelt gewaschenes Marmor. Das war damals wirklich sehr schick. Dann kam die Beauty-Farm, wo wir vier große Zimmer hatten und so weiter. Aber wir haben immer wieder gefüllt, indem wir in der Nachbarschaft erworben haben und sie mit Innenarchitekten. Unser letztes Projekt ist das Palais Kaiser. Wir haben einen Innenarchitekten aus Düsseldorf mit im Boot. Er ist Kommunikationsdesigner, sie ist Innenarchitektin und wir haben zehn verschiedene Themen-Suiten. Sehr, sehr tolles Design, hochwertiges Design, sehr ansprechend, alle mit Moselblick, alle mit Balkonen, darunter eine direkte Tiefgarage. Es ist immer meine Meinung, dass ich sage, dass die Halbwertszeit eines Hotelzimmers oder einer Suite oder Junior Suite mit guter Ausstattung ist tatsächlich 10 Jahre. Das heißt, ich muss alle 10 Jahre sanieren. Wenn es mit Antiquitäten ausgestattet ist, die Antiquitäten müssen zum Restaurateur, dann müssen die Kratzer und die Beulen und der Schrund. Ein gutes Hotelbad hält 20 Jahre, wenn es wirklich gut gemacht ist. Aber dann musst du dich darauf verlassen. Deswegen müssen wir 10 % der Zimmer. So dass wir komplett neue, renovierte Zimmer haben. Zimmer, die vor fünf Jahren. Aber wir haben nicht diese extrem alten... ...Gurken... ...alten Hotelzimmer. Egal. wie du dich kümmerst, egal wie großartig das Housekeeping ist. Das ist der Teppichboden, das ist der Stoff, das ist egal was, du musst einfach alles raushaben und das muss gemacht werden. Und das ist eigentlich das, dass es da gibt, dass ich in der Zwischenzeit dreimal gemacht habe. Und dann denke ich, was, es ist schon wieder soweit,

Thomas Edelkamp

Und ich kann das Palais Kaiser auch nur empfehlen, weil es, wie du sagtest, ganz einzigartig ist. Ihr habt da wirklich tolle Arbeit geleistet. Ich weiß, dass Anabel gerne noch ein besonderes Thema zu Wellness-Behandlung ins Erlebnis zur Brücke schlagen möchte.

Anabel Joksch

Ganz genau. Ihr habt ja wirklich ein sehr, sehr umfassendes Angebot an Wellness-Behandlungen. Es ist wirklich beeindruckend, was alles angeboten wird. Und was mir aufgefallen ist, dass es ein relativ umfassendes Angebot gibt. Ja, das ist eher selten. Woher kommt das und wie wird es bei Ihnen im Hause angenommen?

Matthias Ganter

Ja, ist tatsächlich so, dass mehr und mehr Männer kosmetische Anwendungen entdecken für sich. Peeling, Gesichtsmasken, Pediküre, Maniküre und so weiter. Es war früher nicht so. Es war Frauensache. Es gibt ein Programm, das heißt Boxenstopp. Formel 1, das beinhaltet Nackenmassage, Gesichtskosmetik und eine kleine Pediküre. Ein Programm heißt Prachtkerl, das ist Gesichtsreinigung mit Peeling, Ausreinigung, Wirkstoffen auf die Augenpflege und so weiter. Das mag ich selber, weil du den Unterschied merkst. Einmal im Jahr mache ich eine Microderma Pressure. Das ist wirklich ein vertiefendes Peeling, wo du danach wirklich frisch aussiehst. Die Leute fragen, wie schaust du aus? Du siehst anders aus und frisch aus. Und mehr und mehr Männer und das ist gut. Klaus würde sagen, ich bin schwul und das ist gut. Wir werden es herausfinden.

Thomas Edelkamp

Und das ist gut so. Der Prachtkerl... muss ich buchen. Das klingt genau nach dem, was mich gemacht hat, Matthias. Sehr großartig. Last but not least, haben wir wie jedes Jahr, und das ist ziemlich bald. In Traben-Trarbach gibt es den unterirdischen Weihnachtsmarkt. Das ist ziemlich außergewöhnlich und ich glaube, da erzählst du uns ein bisschen die Geschichte. Wie kam es dazu? Wann findet er statt?

Matthias Ganter

Ja, es ist tatsächlich so, dass Traben-Tabach um die Jahrhundertwende nach Bordeaux, der zweitgrößte Handelsplatz war. Und es ist tatsächlich so, dass wenn du alle Keller, Längen der Keller, kommen wir auf 5 km Keller, in Traben-Trarbach und vor ungefähr 12 Jahren hatte ein sehr begabter Tourismusmanager die Idee, dass wir einen Weihnachtsmarkt im Keller machen könnten und wir haben unterstützt mit dem Modelschloss, da gibt es den größten Keller von allen diesen sieben Kellern, die daran teilnehmen und das bedeutet, dass in dieser Zeit wirklich jedes Wochenende, mehrere tausend Besucher kommen Tram 3, insbesondere wegen des Weihnachtsmarktes. Und es ist egal, wie das Wetter draußen ist, ob es hagelt oder regnet. Es ist immer schön, es ist immer angenehm. Sie haben tolle Aussteller, es ist ein sehr hochwertiges Angebot. Also nicht nur Glühwein und Bratwurst und irgendwelche fetten Braten, oder wie du es nennst, sondern da gibt es wirklich tolle Produkte, tolle Handarbeits-Produkte aus der Region, auch aus ganz Deutschland. Die Händler hier in Traben-Trarbach. Und das ganz Besondere an diesem Weihnachtsmarkt ist, dass er nicht vor Weihnachten endet, wie die meisten Weihnachtsmärkte in Deutschland, sondern er geht immer bis zum 2., manchmal sogar länger, wenn es das Wochenende ist. Aber das heißt, gerade in der Zeit, wo viele Moselaner vielleicht besuchen, besuchen. Es ist wie ein Weinfest unter der Erde. Also schon in dieser Weihnachtsgirlande. Aber er heißt auch Moselwein-Nachtsmarkt. Also Moselwein in zwei Worten und dann der Nachtsmarkt darunter. Ist eigentlich ein Wortspiel. Aber es ist so, dass die ganze Bevölkerung plötzlich sich trifft, ohne ein Making zu machen. Weil ansonsten sind die Moselwinzer eher ruhig. und es ist mehr ein gedankliches. Und dann trifft man sich und du gehst von Keller zu Keller zu Keller. Es ist wirklich etwas einzigartiges. Wir sind der einzige in Deutschland. Es gibt etwas Ähnliches in alten Bergwerk. Aber es ist ein ganz anderes Gefühl, in einen alten Stall zu gehen als in alten Weinkellern. Deswegen sind wir sehr froh, dass es stattfindet. Also wir befürchten nichts anderes und wenn ich die Politik oder die Stimmung interpretiere zum Thema Covid, ich bin sehr sicher, dass es stattfinden wird und dass wir in unserer eigenen Art und Weise wieder gepusht werden.

Thomas Edelkamp

Ich denke, dass wir uns alle auf die Weihnachtsmärkte und den Moselwein-Nachtsmarkt dieses Jahr freuen. Das klingt sehr aufregend. Matthias, letzte Frage an dich. Als Hotelier bist du immer bemüht, den Gästen eine schöne Zeit für hoffentlich unvergessliche, großartige Erlebnisse nach Hause zu geben. Wenn du auf der Suche bist, was suchst du dir am liebsten aus oder wie?

Matthias Ganter

Ich mag gerne meine Freunde von Romantik® Hotels, die ich schon seit 30 oder sogar Jahren kenne. Das mag ich, weil du die Zeit hast, aber auch einen gewissen Austausch unter Kollegen. Das ist gut. Ich habe auch ein kleines Domizil auf Ibiza, fahre ich ein paar Mal im Jahr hin. Das ist eine ganz andere Welt. Ich treffe dort keine Kollegen. Sondern ich bin wirklich ganz oben auf dem Berg. Ich bin auch nicht im Ushuaia oder im Pasha. Bin ich ein bisschen zu alt für. Aber das ist schön.

Thomas Edelkamp

Sehr schön, vielen Dank.

Anabel Joksch

Vielen Dank für das tolle Gespräch. Wir haben definitiv gemerkt, dass die Mosel zu jeder Jahreszeit etwas hat und dass der eine oder andere Zuhörer zu einem der Urlaubsziele geworden ist. Vielen Dank, lieber Matthias, für deine Zeit und vergesst nicht, den Podcast zu abonnieren, damit ihr keine weiteren Episoden mehr verpasst. Bis zum nächsten Mal. Tschüss!

Matthias Ganter

Danke und tschüss!