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Faszination Alpen. Die schönsten Wanderwege in Ehrwald.

Heute entführen wir Sie nach Ehrwald in Tirol, Österreich, mit perfektem Blick auf die Zugspitze. Anabel Joksch und Thomas Edelkamp sprechen mit Martin Spielmann, der das Hotel Spielmann zusammen mit seiner Frau bereits in der vierten Generation führt. Erfahren Sie mehr über das einzigartige Dreiländereck, nachhaltige Hotelführung, das beeindruckende, wiederaufgebaute Mitarbeiterhaus und spannende Wandertipps in der Zugspitz Arena.

Anabel Joksch

Herzlich willkommen bei Romantik® Travel, dem Podcast der Romantik® Hotels und Restaurants. Heute wieder mit Anabel Joksch und Thomas Edelkamp. Hallo Thomas!

Thomas Edelkamp

Hallo Anabel.

Anabel Joksch

Heute sind wir zu Gast im wunderschönen Ehrwald in Österreich, mit perfektem Blick auf die Zugspitze, würde ich sagen, im Hotel Spielmann. Unser Gast heute ist Martin Spielmann, der das Hotel zusammen mit seiner Frau bereits in der vierten Generation führt. Hallo lieber Herr Spielmann, vielen Dank, dass Sie bei uns sind.

Martin Spielmann

Hallo Thomas, hallo Annabelle.

Anabel Joksch

Sie können unseren Zuhörern gerne noch mehr Informationen zu sich und Ihrer Familie geben, damit sie wissen, wen sie vor sich haben und von wem die Inspirationen aus der Zugspitzregion kommen.

Martin Spielmann

Ja, sehr gerne. Mein Name ist Martin Spielmann und wie Sie erwähnt haben, Anabel, führen wir, Christina und ich, dieses Haus in der vierten Generation. Wir sind ein sehr traditionelles Haus, das kann man, denke ich, so sagen. In eineinhalb Jahren feiern wir unser 100-jähriges Jubiläum. Alles begann im Jahr 1924, als die Urgroßeltern mit unserem Stammhaus starteten. Alles war sehr einfach, und nach dem Krieg hat die zweite Generation das Haus übernommen und ausgebaut. Danach meine Schwiegereltern, und seit dem Jahr 2017 führe ich es gemeinsam mit meiner Frau.

Thomas Edelkamp

Und das sehr erfolgreich und mit viel Herzblut und Liebe, darf ich hinzufügen. Die Eingangsfrage: Beim Blick auf die Zugspitze wäre der eine oder andere wahrscheinlich etwas ungeschickt, weil die Zugspitze eigentlich deutsch ist. Warum sind wir jetzt in Österreich? Vielleicht möchten Sie etwas über die Region und die Zugspitze erzählen und allen Zuhörern einen kleinen Einblick geben, was sie erwartet. Denn da gibt es eine sehr starke Verbindung.

Martin Spielmann

Ja. Wir leben in der deutsch-österreichischen Grenzregion. Viele deutsche Zuhörer kennen wahrscheinlich den Ort Garmisch-Partenkirchen, vor allem von den Olympischen Spielen. Wir sind 20 Minuten von Garmisch entfernt. 10 Minuten im Auto, da ist man schon nahe an der Grenze. Wir sind glücklicherweise an einem Punkt, an dem wir endlich keine Grenzlinie mehr haben. Wir haben hier diese Zugspitz Arena, die sich Bayern-Tirol nennt. Das ist ein Zusammenschluss von drei Tourismusverbänden. Nehmen wir die Tiroler Zugspitz Arena, dann gibt es Grainau und dann das Garmisch-Partenkirchen da unten. Und das funktioniert großartig. Ich finde, es ist eine schöne Sache, dass man heutzutage auf solche Grenzen verzichtet und dass es keine Barrieren mehr gibt. Momentan ist es ein bisschen anders. Wenn Sie jetzt wieder über die Grenze fahren, haben Sie wieder Grenzkontrollen. Aber das ist auf den G7-Gipfel zurückzuführen, der in Garmisch stattfindet. Das ist mehr oder weniger eine Hochsicherheitstrakt.

Anabel Joksch

Wenn man bei Ihnen Urlaub macht, wie würden Sie als Kenner der Region und natürlich auch Ihres Hauses die perfekte Reisezeit beschreiben?

Martin Spielmann

Perfekte Reisezeit. Im Grunde würde ich sagen, es gibt keine pauschale Antwort darauf. Es ist immer etwas sehr Individuelles. Es gibt immer etwas, das jemandem perfekt gefällt oder nicht. Aber ich glaube, was wir bei uns im Haus festgestellt haben, ist, dass es zwei Gästegruppen gibt. Es gibt die eine Gruppe, die hauptsächlich Ruhe und Erholung sucht. Das sind die Gäste, die im Hotel bleiben, dann unsere Pool-Anlage nutzen und vor allem auch im Sommer unseren fast 3.000 Quadratmeter großen Garten. Dort findet man immer ein Plätzchen, wo man einen schönen schattigen Baum hat und einfach nur die Bergwelt genießt. Gehen wieder rein, zwischendurch gehen sie wieder in die Sauna, in unsere Stadl-Bar. Das ist die eine Gästegruppe. Und die andere Gruppe, das sind die Menschen, die jetzt eher sportlich unterwegs sind. Vielleicht darf ich das so nennen. Die sich bewegen und schwitzen wollen. In unserer Region gibt es großartige Dinge, die man unternehmen kann, ob es Wandern, Klettern, Mountainbiken ist oder zu den Seen fahren zum Schwimmen. Man kann sehr viel unternehmen. Eine Sache ist, dass sich beide Gruppen wieder zusammenfinden. Das ist meistens am Abend, wenn man sich auf die Küche freut. Bei uns im Haus gibt es am Abend etwas zu essen, wenn man das Kulinarische genießt, kommen die beiden Gruppen wieder zusammen und trinken vielleicht den gleichen Wein oder das gleiche Bier und vielleicht gibt es noch einen Schnaps dazu.

Thomas Edelkamp

Das ist großartig! Wenn ich jetzt zu denen gehöre, die nicht so aktiv sind und eher zu Hause bleiben und den Wellnessbereich genießen, dann ist es glaube ich angebracht, über diesen Bereich zu sprechen und unseren Zuhörern ein paar Geschichten darüber zu erzählen. Denn Sie haben viel Herzblut, viel... den Teil, den Sie dann umgesetzt haben und vor allem sehr, sehr nachhaltig gearbeitet. Die spektakuläre Geschichte ist ja das versetzte Haus, und dann geht es weiter mit all den Materialien, die Sie dort verbaut haben. Vielleicht möchten Sie ein bisschen darüber erzählen, weil es wirklich sehr, sehr spannend und alles wunderschön gelungen ist.

Martin Spielmann:

Vielen Dank für das Lob. Ich erzähle Ihnen natürlich gerne, was es damit auf sich hat und was wir uns dabei gedacht haben. Wie erwähnt, haben wir 2017 übernommen, aber für Christina und mich und meine Schwiegereltern war schon vorher klar, dass wir einen Wellnessbereich machen und anbauen würden. Deswegen haben wir schon Anfang 2016 begonnen, wie wir zu einem Wellnessbereich kommen. Das ist eine Geschichte, die sich eigentlich über zwei Jahre hingezogen hat, denn wir haben ihn 2018 eröffnet. Es gab wahrscheinlich sechs oder sieben Varianten danach, wie wir das machen könnten. Aber auch Christina und ich hatten einen Vorschlag. Wir wollten die Möglichkeiten im Haus, die schon vorhanden sind, so gut wie möglich nutzen. Das war Punkt eins. Wir wollten im Haus anders aufteilen oder überlegen, wie wir das verbessern könnten. Vielleicht von der Logistik her. Wir wollten es zusammenführen. Die dritte Geschichte war, dass wir keine Grünfläche zubauen wollten. Wir wollten auf der Fläche bauen, die bereits verbaut war. Wir haben etwas komplett Neues geschaffen, wo wir die Gäste ansprechen konnten. Sie haben es schon erwähnt, Thomas. Es geht um unseren Stadl, der noch nie da stand, wo er jetzt ist. Das war der Einfall von Hansjörg Spielmann in den 60er Jahren, der einen riesigen Weitblick hatte. Er machte eine Reise nach Osttirol und sah, wie ein sehr altes, kleines Haus abgerissen wurde. Es war über 400 Jahre alt, und diese Leute fragten, was mit dem Holz passierte, was damit geschah. Und sie sagten, ja, wir verbrennen es als Brennholz. Und dann sagte er: Bitte tun Sie das nicht! Ich komme mit Schlingen und hole das Haus ab und baue es wieder auf. Und das hat er auch getan. Er baute es für seinen eigenen Zweck. Er war von seinem Naturell her ein Landwirt. Er hatte alle möglichen Tierarten, seine Schafe, Schweine, Ziegen, Hasen, alles war bei uns dabei. Und das ging so lange, bis er 80 Jahre alt war, und dann war es ihm physisch nicht mehr möglich, das zu tun. Dann gab es dieses Haus, das als Stall genutzt wurde, das in eine Werkstatt umfunktioniert wurde, weil er gerne mit Holz arbeitete. Und als das nicht mehr möglich war, wurde der Stadl zu einem Chaos. Christina und ich sagten, das kann nicht sein, wir haben so einen Schatz vor der Haustür, jeder würde ihn lieben, und bei uns ist es mehr oder weniger ein Abstellraum. Und dann kam uns diese Idee, dass wir unsere Saunawelt, diesen ganzen Spa-Bereich, mit Ruheräumen und so weiter dort unterbringen. Das ist die Geschichte dahinter.

Thomas Edelkamp

Eine sehr, sehr großartige Geschichte, weil sie lebt, weil sie so viel Engagement und vor allem so enorm nachhaltig ist und etwas sehr, sehr Großartiges geschaffen hat. Aber ich glaube, Anabel will noch über ein paar andere Interessen sprechen.

Anabel Joksch

Genau. Du hattest es ja vorhin beschrieben, es gibt einmal die Aktiven, dann gibt es so ein bisschen die Faulenzer, die den Wellnessbereich nutzen. Aber die Zugspitzregion ist ein beliebtes Wanderziel. Gibt es eine Wanderroute, die du gerne machst, die du empfehlen kannst?

Martin Spielmann

Es gibt unzählige Routen, muss man sagen. Für jede Schwierigkeit, für jede Länge, gibt es etwas. Für jeden Gusto, findet jeder etwas. Aber was wir wirklich gerne empfehlen, ist, wir sagen es gerne... Ich sage es auf Hochdeutsch, die Steinerle Hütchen. Bei uns nennen wir es die Stornener Hütchen. Sie kennen es wahrscheinlich anders. Aber Steinerneshütchen ist eine sehr kleine Alm im Erwalder Almgebiet. Je nachdem, ob man die Seilbahn für einen Teil nutzt oder nicht, ist man mindestens drei Stunden unterwegs. Aber es ist extrem schön. Man kann Gemsen sehen, man kann Murmeltiere sehen und so weiter. Und wenn man zur Hütte kommt, ist sie sehr, sehr einfach gehalten. Es ist eine einfache, kleine Karte. Es gibt nur drei, vier Getränke, wie man es von einer Almhütte kennt. Es wird nur vom Hirten bewirtschaftet. Das Ganze ist nicht immer da. Man bezahlt nicht, weil die Getränke in einem Fass im Brunnen sind. Man kann sich selbst ein Bier nehmen, einen Radler oder eine Limo, was auch immer. Man wirft das Geld einfach ein, es funktioniert auf Vertrauensbasis. Wenn er da ist, kocht er Ihnen ein Gericht. Aber das ist alles sehr ursprünglich. Und wenn man sich umschaut, gibt es viele Schafe und Kühe, die man sehen kann. Wenn man das Panorama genießt, dann geht es einem gut. Und man ist über allem Trubel. Nicht so viele Menschen, weil es etwas weiter ist, etwas mehr Aufwand. Aber für uns ist es eigentlich ein Traumziel.

Anabel Joksch

Das klingt nach einem echten Geheimtipp. Wenn Sie Ihre Gäste auf eine solche Tour schicken, geben Sie ihnen noch andere Hinweise oder Tipps mit auf den Weg, die sie beachten sollten? Ich weiß nicht, ob es besonders schwierig zu begehen ist, was man vielleicht als Stelle beachten sollte oder was die Behörden beachten sollten.

Martin Spielmann

Wir raten unseren Gästen immer, sich bei uns an der Rezeption zu melden und über die Touren zu sprechen, die sie machen wollen. Ich glaube, der größte oder häufigste Fehler, den die Menschen oft machen, ist, dass sie sich überschätzen. Leider, wegen des Internets. Man findet alle möglichen Touren im Internet, die mehr oder weniger gut beschrieben sind. Und dann gehen die Leute einfach los, ohne informiert zu sein, wie es wirklich aussieht. Ich sage es mit einer sehr leisen Stimme, aber nur weil jemand es ins Internet gestellt hat, heißt das nicht, dass es wahr ist. Und deshalb glaube ich, ist der Rat, sich bei den Einheimischen zu erkundigen. Kommen Sie zur Rezeption und fragen Sie, wie es aussieht, wenn ich dorthin und dorthin gehe. Überschätzen Sie sich nicht. Es ist sehr wichtig, dass ich weiß, wie lange es dauert, wie viele Höhenmeter ich mache. Welches Gelände finde ich am besten geeignet? Ist es steinig? Muss ich ein bisschen klettern? Das kann auf einem Wanderweg bei uns passieren. Ist eine Hütte in der Nähe? Es ist auch ein Thema, dass man genug zu trinken dabei hat, wenn man unterwegs ist. Und zu guter Letzt, würde ich sagen, was wichtig ist, immer eine Regenjacke mitnehmen. Eine leichte Regenjacke reicht meistens, aber wir sind in den Bergen und es ist nicht auszuschließen, dass ein Wettersturz passiert. Besonders im Sommer, wenn die Temperaturen so hoch sind, wie jetzt zum Beispiel, kann es sehr schnell gehen, dass es am frühen Nachmittag umschlägt. Und wenn Sie in den Bergen sind, kann das unangenehm werden. Und wenn Sie eine leichte Jacke und etwas zu trinken dabei haben, dann passiert nichts. Dann ist es vorbei.

Thomas Edelkamp

Sehr, sehr wichtige Hinweise, und die hätten jetzt, nachdem die Medien in Deutschland über eine Urlaubs-Tour berichtet haben, die im Internet war, aber deren Schwierigkeitsgrad, wo die Einheimischen sie vielleicht als Spaziergang bezeichnen würden, aber sicherlich nicht als Touristen. Also, sehr, sehr wichtig. Und ich denke, wir sind wieder bei einem Kernthema von Romantik, nämlich gelebte Gastfreundschaft, Hostilität. Sie nehmen sich selbst, Sie übernehmen Verantwortung, wo Sie können und... Ich denke, das ist ein sehr wichtiger Hinweis. Wenn ich nicht wandern möchte, aber trotzdem aktiv sein möchte, dann stelle ich mir vor, ist das hier ein gutes Revier für Mountainbiker oder eher für die Genussradfahrer?

Martin Spielmann

Für alle. Es klingt doof, wenn ich es sage, aber ich sage immer unseren Gästen, oder wenn mich jemand fragt, wie es bei euch ist, ich sage immer, wenn Sie jemand sind, der die Natur liebt, der gerne draußen ist, dann ist es ein Paradies. Sommer wie Winter. Sie können so viele Dinge unternehmen. Wenn ich nicht der Typ bin, der gerne in den Bergen wandert, kann ich Mountainbiken, sogar mit E-Mountainbikes. Das ist bei uns kein Problem, das ist okay, das können wir. Aber Mountainbiken ist bei uns top, jede Schwierigkeit, die man machen kann. Es ist mein Lieblingssport im Sommer. Ich liebe Mountainbiken, es ist meine Auszeit. Wenn es nur eine Stunde ist, runterfahren, für mich ist es eine großartige Zeit. Aber wenn ich nicht Mountainbiken will, haben wir in der näheren Umgebung eine Vielzahl von Seen. Sei es der Blinde See, der Mittelmeersee, der Weiße See, der Plansee, der Heiterwanger See, der Eibsee in Grainau. Es ist alles eine Viertelstunde mit dem Auto entfernt. Man kann dort spazieren gehen. Besonders im Sommer finde ich es eine schöne Geschichte, dort spazieren zu gehen. Es ist ein Erlebnis, es mag doof klingen, aber im See spazieren zu gehen, besonders wenn es so heiß ist, wenn man merkt, wie anders das Klima ist. Wenn Sie im Dorf stehen, ist es wunderbar, erfrischend, beruhigend und danach völlig entspannend. Für Naturliebhaber ist es ein Paradies. Wir sagen, wir dürfen dort leben, wo andere Leute Urlaub machen.

Anabel Joksch

Ich finde, das passt wirklich sehr gut zusammen. Wir hatten ja schon über Kulinarik gesprochen, aber natürlich möchten unsere Zuhörer noch mehr darüber erfahren, was sie eigentlich in Ihrer Küche, in Ihrem Restaurant erwartet.

Martin Spielmann

In der Küche haben wir ein sehr spannendes Thema. Ich gehe jetzt zwei Jahre zurück. Corona-Zeit, aber ich rede nicht über Corona. Ich verspreche, es ist genug mit diesem Thema. Aber wir hatten viel Zeit, uns zu überlegen, was wir besser machen könnten, weil wir einfach nichts zu tun hatten, weil wir geschlossen waren. Und wir haben uns auch mit dem Thema Kochen auseinandergesetzt. Und das ist in einem Hotel... Es ist sehr wichtig. Die Küche, die Sie im Hotel haben, ist eigentlich das Herzstück unseres Hauses. Wir können eine Hardware-Infrastruktur so viel verbessern, wie wir wollen. Den schönsten Pool, die schönste Sauna, was auch immer. Aber wenn das Essen nicht schmeckt, ist das ganze Hotel nichts. Und deshalb ist uns das sehr wichtig. Und dann haben wir uns überlegt, wie wir das machen und dann das Ganze auf drei Säulen gestellt. Die erste Säule ist Regionalität, die zweite Nachhaltigkeit und die dritte Kräuter. Jetzt klingen die ersten beiden nicht so aufregend, weil Regional und Nachhaltig, das schreibt sich jeder auf die Fahne. Aber ich muss sagen, wenn man dieses Thema in einem Hotelbetrieb umsetzt, dann ist das eine Hausnummer. Und es ist ganz anders als einfach. Sie finden nicht alle Partner, die Sie brauchen, um alle Produkte zu bekommen. Vor allem nicht in der Qualität, nicht in der Quantität und so weiter. Es ist das gleiche Geschäft. Am Abend brauche ich nicht nur ein Schnitzel, wie ein Familienbetrieb zu Hause braucht, oder zwei oder drei. An einem Abend brauchen wir 100-120 Schnitzel. Und am nächsten Tag brauche ich 30 oder 40. Ich muss mich auch vernetzen, regional, mit regionalen Lieferanten, mit Bauern, damit diese gesamte Lieferkette funktioniert. Das ist nicht einfach. Wir sind auf... Ich sage immer, wir sind auf einer Reise, weil es wahrscheinlich Jahre dauern wird, bis wir alle Produkte, die wir wirklich wollen, in einer Art und Weise haben, dass es wirklich zu 100 % von hier ist. Wir sind noch nicht so weit, um ehrlich zu sein. Und das Thema Nachhaltigkeit, vielleicht kurz erwähnt, ist auch teilweise schon so in den Medien verankert. Ich glaube, jeder will nachhaltig sein, aber die wenigsten sind es. Und wir versuchen, in diese Richtung zu gehen. Zuerst einmal, wenn wir regional einkaufen, dann bin ich auch nachhaltig. Ich habe kurze Transportwege. Ich muss bestimmte Güter nicht verpacken. Ich habe ganz andere Möglichkeiten, wenn es um Verpackungsmaterialien geht. Wir wollen kein Plastik. Da gibt es heutzutage tolle andere Geschichten. Die gehen, aber die gehen nur für kurze Strecken. Wenn Sie ein Produkt haben, das einen langen Weg gehen muss, bis es hier ist, hält es meistens nicht. Aber deshalb sind Regional und Nachhaltig. Es ist so Hand in Hand. Wenn ich das eine bin, bin ich automatisch das andere. Und die dritte Säule, Kräuter, ist uns im Haus ein besonderes Anliegen. Denn wir haben einen Küchenchef mit Enrico, der seit zweieinhalb Jahren bei uns ist. Weil zuerst einmal ist es für uns als Hotelbesitzer schön, wenn wir sagen, wir hätten es gerne so und so. Wir brauchen trotzdem jemanden, der das umsetzt. Und wenn der Koch nicht will, ist es wahrscheinlich eine Woche, und dann sieht der Küchenplan anders aus. Aber wir haben Glück mit Enrico, dass er jemand ist, der das mit uns lebt, der sehr liebevoll damit umgeht. Und wir haben ihn hier mit einer Kräuterhexe bekannt gemacht. Wir nennen sie so, die wir in Ehrwald haben. Sie ist eine Frau, die sich sehr gut mit Kräutern auskennt. Wir haben mit ihr Schulungen mit ihm und dem Küchenteam gemacht und sie um das Haus herum geschickt. Wir leben mitten in der Natur, um uns herum sind Wiesen. Wir haben auch einen großen Garten und unseren kleinen Kräutergarten. Aber man glaubt gar nicht, dass in einer normalen Wiese alles für Kräuter ist. Früher wusste man das, aber dieses Wissen ging über die Jahrzehnte verloren. Jetzt sind wir dabei, dieses Wissen in unserem Haus wieder zu beleben und zu versuchen, diese Kräuter in die Gerichte einzubauen. Ich möchte unsere Gäste damit überraschen. Vielleicht findet der eine oder andere einen Geschmack, den er vom Kochen seiner Großmutter kannte. Wir wollen natürlich sein und nicht zu viel aus unserem Garten holen.

Thomas Edelkamp

Ja, großartig, großartig, großartig.

Martin Spielmann

Vor allem, um zu verfeinern, um Geschmäcker hineinzubringen, die einfach neu sind, anders sind. Vielleicht ein bisschen mehr Würze.

Thomas Edelkamp

Das ist auch ein großartiges Engagement. Ich glaube, unsere Zuhörer können sich das gut vorstellen, bildlich gesprochen, was Sie auf so einer großen, unberührten Wiese anstellen. Wenn Sie den Platz und den Raum haben, ist bekannt, Platz und Raum sind eine Form von Luxus. Deshalb kommen viele Menschen dann auch für ein paar Tage ins Ausland oder in die Berge. Wir sind fast am Ende unseres Gesprächs. Ich habe noch zwei Fragen. Enrico wurde schon erwähnt, der Küchenchef. Ein Hotel funktioniert immer nur, wenn Menschen da sind, die sich freuen, Gäste zu begrüßen und sich um sie zu kümmern. Und es wird sehr viel darüber geredet, auch über die Bedingungen, unter denen sie arbeiten. Ich weiß, dass Sie sehr engagiert sind, Ihren Mitarbeitern ein entsprechendes Umfeld zu bieten. Vielleicht ein paar Worte zu Ihrem neuen Haus, was Sie dort geschaffen haben. Ich glaube, das wird unsere Zuhörer interessieren.

Martin Spielmann

Sehr gerne. Auch das geht zurück auf die Corona-Zeiten von 2020. Es war die Zeit, in der am 16. März alles ordnungsgemäß zugesperrt wurde. Und Christina und ich haben uns dann bewusst am 16. März gesagt, jetzt bauen wir ein Mitarbeiterhaus. Das war eine gewagte Geschichte, muss man sagen, aber glücklicherweise ging alles gut. Aber es war uns sehr wichtig, in dieser Zeit, als wir es nicht erwartet haben, ein Zeichen zu setzen. Wir hatten vorher schon ein bisschen gespart. Wir wollten bewusst ein positives Zeichen setzen, auch für unsere Mitarbeiter. Denn es gab schon viele Ängste bei den Mitarbeitern. Wie wird es weitergehen? Es dauert ein paar Wochen, bis wir wieder aufgestellt waren. Alles hat sich wieder aufgestellt und alles hat sich wieder richtig eingeordnet. Und dann kamen die Fragen auf. Können wir bleiben? Haben wir einen Job? Wie wird die Zukunft für uns aussehen? Und dann haben wir gesagt, wir wollen ein Mitarbeiterhaus bauen. Einfach als Zeichen für unsere Mitarbeiter, dass es weitergeht und dass wir auch in Zukunft daran glauben, dass es in Ehrwald Tourismus geben wird und dass wir auch Mitarbeiter brauchen. Wir haben ein Mitarbeiterhaus gebaut, das jetzt 50 Meter vom Hotel entfernt ist. Thomas kennt es, wir haben es das letzte Mal besichtigt. Es ist sehr großzügig, was die Zimmer betrifft. Den Mitarbeitern geht es wirklich gut. Das Feedback, das wir von ihnen bekommen, gibt uns recht, dass es die richtige Entscheidung war. Wie ich sagte, es war eine gewagte Geschichte, aber jetzt, glücklicherweise, wo alles wieder herunterfährt und wir wieder eine gewisse Normalität haben, legen wir das beiseite, sieht es gut aus und es ist mit Sicherheit für uns für die Zukunft wichtig, dass man die Mitarbeiter entsprechend unterhalten kann. Und wir können sie immer nur unterhalten, wenn wir ihnen einen Ort bieten, der einfach passt. wo sie sich wohlfühlen, wo sie sich gut aufgehoben fühlen, dann sind sie auch motiviert. Und das Ergebnis des Ganzen ist, dass die Mitarbeiter beim Gast entsprechende Leistung bringen und der Gast spürt, dass es dem Mitarbeiter gut geht. Das ist eigentlich eine Win-Win-Situation für den Mitarbeiter, für den Gast und für uns.

Thomas Edelkamp

Absolut, deshalb habe ich gefragt. Nur zufriedene Mitarbeiter, ein gutes Team ist in der Lage, meinen Urlaub zu einem unvergesslichen Urlaubserlebnis zu machen. Und dass, diese Engagements und Investitionen auch notwendig sind. Wenn wir ganz privat sind, wo ist Ihr Lieblingsurlaubsziel? Wenn Sie als junge Familie in den Urlaub fahren, was machen Sie am liebsten?

Martin Spielmann

Ja, mit der Familie, mit der Familie ist es schwierig. Von Christina und von mir ist es Australien. Also wir waren vor der Kinderfront, wir haben letztes Jahr unsere zweite Tochter bekommen, die älteren, aber vorher, als wir noch Vogelfrei waren, waren wir einmal in Australien im Westen und einmal in der Ostküste. Ich... Letztes Jahr oder vorletztes Jahr wollten wir nach Mallorca mit Laura, unserer ersten Tochter. Sie ist sechs Jahre alt, also können wir das machen. Leider ist wegen Corona alles ins Wasser gefallen, aber es ist kein Problem. Es gibt andere schöne Orte auf der Welt. Aber wenn Sie uns fragen, was ist unser Lieblingsurlaubsziel, von uns, Christine und mir, würden wir definitiv gerne nach Australien zurück.

Thomas Edelkamp

Super schön, ich denke, das war's.

Martin Spielmann

Obwohl das nicht nachhaltig ist, muss man sagen.

Thomas Edelkamp

Ja, da werden wir noch Wege finden, um es erträglicher zu machen. Ich glaube, viele Menschen werden sich einem Land anschließen, das jeder gerne entdecken würde. Und in diesem Zusammenhang denke ich, sollten wir das Reisen trotzdem als unser Ziel beibehalten. Wir dürfen nicht den Fehler machen, alles, was nicht nachhaltig ist, zu verbieten. Im Gegenteil, der Austausch zwischen Kulturen, das Reisen, spielt eine sehr wichtige Rolle. Wir müssen den Fehler machen, dass wir alles, was nicht nachhaltig ist, verbieten. Wir müssen Lösungen finden, wie wir reisen können und so nachhaltig wie möglich sind. Wir haben heute viel gelernt. Vielen Dank an die Zugspitzregion mit ihrem Wanderparadies, Mountainbiker, die ihren Weg zu den Seen finden, was definitiv gegeben ist. Aber auch diejenigen, die einfach nur entspannen und die Ruhe, ein bisschen Wellness, genießen wollen, sind immer herzlich willkommen und haben das Romantik Hotel Spielmann in Ehrwald gefunden. Ich sage Danke an Martin Spielmann. Wir gratulieren zur erneuten Geburt. Sie sind erst ein paar Tage alt. Und das freut uns in dieser Sendung. Also herzlichen Glückwunsch und wir hoffen, dass Mutter und Kind wohlauf sind und wie man so schön sagt.

Martin Spielmann

Danke.

Martin Spielmann

Vielen Dank.

Thomas Edelkamp

Sehr schön. Dann noch einmal, vielen Dank. Das war ein sehr informativer, sehr spannender Austausch und unsere Zuhörer werden nicht nur den Link zu Romantic Hotels.com finden, sondern auch eine kleine Biografie von Martin Spielmann und die Geschichte des Hotels. Wenn Sie uns wieder einschalten möchten. Bitte abonnieren Sie unseren Podcast und wir werden uns das nächste Mal wieder hören, wenn wir gemeinsam eine neue Region erkunden. Martin, vielen Dank.

Martin Spielmann

Sehr gerne. Vielen Dank und viel Spaß beim Zuhören.

Thomas Edelkamp

Und danke an Annabelle und an alle, die uns heute zugehört haben. Tschüss!

Martin Spielmann: Tschüss!