„Hamburg meine Perle“.
Gästekreistreffen vom 20. bis 23. November 2025
im Romantikhotel Jagdhaus Waldfrieden in Bilsen bei Quickborn
„Hamburg meine Perle“ so begann der Einleitungstext zur Einladung zu diesem Gästekreistreffen. Eine Perle steht für Reichtum, Weisheit, Reinheit und Eleganz, aber auch für Glück und Schutz und all das haben wir in diesen Tagen sehen und erleben dürfen. „Hamburg eine Stadt mit Herz – muss man einfach erleben“, so haben die Schirmherren geschrieben.
Eine große Stadt, eine laute Stadt, eine Stadt mit mannigfaltigen Eindrücken - demgegenüber das überschaubare Jagdhaus Waldfrieden, bestehend aus der Villa, dem Gästehaus, dem Forsthaus, dem Waldhaus und dem Landhaus. Umgeben von Wald, Wiese und dem kleinen Teich. Schon bei der Einfahrt ins Gelände stellte sich Behaglichkeit ein. Also der ideale Ausgangspunkt für das Entdecken einer quirligen, lebendigen Großstadt.
Vierzehn Romantikerinnen und Romantiker wurden am Abend herzlich von dem Gastgeber, Herrn Siegmund Baierle, mit dem Hauscocktail „Fliederbeere“ willkommen geheißen. Ein Hotelier, der Romantik lebt und dem nicht anzusehen ist, dass er es schon so viele Jahrzehnte macht. Immer mit einem Schmunzeln berichtete er, wie er das Objekt in den 1980er Jahren zunächst gepachtet, dann hat kaufen können und in vielen Schritten zu einer „Perle“ hat werden lassen. Zu einer Perle mit zurückhaltender Eleganz und viel Charme.
In der überschaubaren Runde saßen wir an einem geschmackvoll gedeckten Tisch und nahmen das erste Menü zu uns. „Rosa gebratene Medaillons vom Hirschrücken“, wie man es in einem Jagdhaus vollkommen genießen kann, gab es im Hauptgang. Auf Wunsch wurde, wie an den folgenden Abenden auch, ein köstliches Fischgericht serviert. So war auch für die Nicht- oder Wenig-Fleischesser im „Waldfrieden“ die Voraussetzung für Friede, Eintracht und Annehmlichkeit geschaffen.
Der Grauburgunder aus Rheinhessen und der Nero d‘ Avola aus Sizilien wurde reichlich ein- und auch lange ausgeschenkt. Der äußerst freundliche und zurückhaltende Service blieb uns über die Abende hinweg erhalten.
Nach einer ruhigen Nacht, wie man es in einem Waldfrieden erwartet, gab es ein Etageren-Frühstück, welches man sich am Büfett ergänzen konnte.
Imposante Elbphilharmonie
Über Nacht war es kalt geworden und Bäume und Sträucher waren vom Frost eingezuckert. In der etwa einstündigen Fahrt nach Hamburg in die Elbphilharmonie hatte es die Heizung im Bus nicht leicht, eine Wohlfühltemperatur zu erreichen. Die stellte sich erst nach etlichen Schritten in dem imposanten Gebäude ein.
Der Dame, die uns mehr als eineinhalb Stunden mit anschaulichen Informationen durch das Haus begleitete, war bei jedem Satz die eigene Faszination anzumerken. Natürlich waren es zu viele Informationen und wie immer kommt nicht nur einmal die Bemerkung von Romantikerinnen und Romantikern, dass man es doch nicht behalten kann. Schon heute Abend bei Tisch wird vieles nicht mehr präsent sein. Aber das ist ebenso.
Aber die grandiosen optischen Eindrücke, die man in der „Elphi“ wahrnehmen kann, gepaart mit den von Superlativen strotzenden Informationen zu den Baukosten, zu dem technischen Aufwand zur Akustik und, und, und …, hinterlassen einen bleibenden Eindruck, ohne dass man Details nach einiger Zeit wiedergeben kann.
Ein knapp zehnminütiges Zuhören bei einer Orchesterprobe im großen Saal machte Lust, dort einmal ein ganzes Konzert zu erleben. Im Prospekt ist zu lesen: „Harmonische, unkonventionelle Architektur im Weinberg-Stil, exzellente Akustik und Platz für 2.100 Konzertgäste. Der große Saal ist das Herzstück der Elbphilharmonie.“
Mit dem Bus fuhren wir zum „Blockbräu“, direkt an den St. Pauli Landungsbrücken. Ein zünftiges Brauhaus für einen kleinen Mittagsimbiss.
Große Hafenrundfahrt
Ein weiteres Highlight war die „Große Hafenrundfahrt“ mit vielen beeindruckenden Eindrücken. Der Hamburger Hafen: Das Tor zur Welt. Er ist der größte Seehafen Deutschlands und der drittgrößte in Europa. Gemessen an den Standardcontainer-Umschlagszahlen von 2020 gehört er mit seinen vier Containerterminals zu den größten Häfen der Welt.
Der Kapitän erklärte auf eine sehr angenehme, ruhige und launige Art viele Dinge, die während der Fahrt zu sehen waren. Die vielen Container, aber auch die Größe eines Passagierschiffes waren beeindruckend.
Auf der Rückfahrt zum Hotel sahen wir den hellerleuchteten traditionellen Hamburger „Winter Dom“ mit den Fahrgeschäften und Kirmesbuden. Auch durfte die angekündigte Fahrt über die berühmte Reeperbahn nicht fehlen.
Nicht nur hier, sondern während der Fahrt und des Aufenthaltes in Hamburg, gaben die Schirmherren Gabriela Peeters und Wolfgang Richter, sowie unser aus Hamburg stammendes Gästekreismitglied Holger Stein, interessante Detailinformationen zu dem vom Bus auszusehenden Straßen, Gebäuden, Eigenheiten und Eigentümlichkeiten der Stadt.
Zum Abend gab es Gänsekeule mit Rotkohl, welche vorzüglich mundete. Aber wie auch am gestrigen Abend, kamen die Freunde des Fischessens wieder mit einer köstlichen Variation auf ihre Kosten.
Auswanderer-Museum „BallinStadt“
Nach dem wiederum guten Frühstück trafen wir mit dem Bus gegen 11uhr am Auswanderermuseum, dem Museum BallinStadt Hamburg, ein.
Nach einer kurzen, aber sehr informativen Einführung konnten wir uns die drei Häuser mit thematischen Schwerpunkten ansehen. Die folgenden Schilderungen sind zum großen Teil dem Museumsprospekt entnommen. Im Haus 1: Hafen der Träume, wurden wir in das Hamburg vor 120 Jahren versetzt. Für Millionen von Menschen ist die Stadt Hamburg der Aufbruchsort für ihre Reise in die Neue Welt. Der Generaldirektor der HAPAG, Albert Ballin, fasste den Entschluss, eine Zufluchtsstätte für die Auswanderer ihrer Reise zu schaffen. Diese Übergangsstation war für die vielen Menschen eine große Hilfe, aber es war kein Sozialwerk. Albert Ballin konnte mit diesem Vorhaben auch gutes Geld verdienen. Das Haus 2 stellt anhand von vielen Bildern, Schautafeln und Gegenständen in 14 Themenräumen die Migrationsgeschichte, die immer begleitet wird durch persönliche und bewegende Geschichten. So war auch gut nachvollziehbar, wie die Identität der Länder, in die die Menschen auswanderten, geprägt wurde. Die Sonderausstellung in Haus 3 „Ein Prozess – Vier Sprachen“ hat die Pionierarbeit der Simultandolmetscher beim Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher zum Inhalt. Diese Arbeit der meist jungen Menschen wird eindrucksvoll dargestellt.
Mittag im „Prominenten“-Fischrestaurant
Zum Mittagessen hatten Gabriela Peeters und Wolfgang Richter im „Fischereihafen Restaurant“ ein Tagesmenü der besonderen Art arrangiert. Eine ‚Kleinigkeit‘ in zwei Gängen:
Curryrahmsüppchen mit Eismeer-Shrimps
Gebratenes Lumpfilet auf Kartoffel-Karotten-Steckrüben-Gemüse mit scharfer Meerrettichsauce und Rote Beete Confit
Das Lumpfilet wurde unter Hauben serviert und sieben Kellnerinnen und Kellner hoben diese dann gemeinsam auf, wie man es heute eher selten serviert bekommt. Neben dem Erlebnis für den Gaumen, auch eines für die Augen. Ebenfalls konnten unsere Augen zahlreiche Prominenten-Fotos an der Bar entdecken – von der politischen Prominenz bis zu Show-Größen.
Einkaufserlebnis im Westfield-Center
Ein ganz anderes Erlebnis für die Augen war der Abstecher zu Hamburgs neuem Herzstück in der HafenCity: dem Westfield Hamburg-Überseequartier. Erst im April dieses Jahres eröffnet, bietet es Shopping in über 170 Shops und 40 Restaurants und Cafés. Die Fülle an Angeboten ist da schon beeindruckend – muss man mal gesehen haben. („Was früher die Kirchen für die Menschen waren, sind heute die Einkaufszentren!“)
Galaabend
Nach den vielen interessanten Eindrücken des Tages war es gut, eine kleine Pause bis zum „obligatorischen“ Galaabend einlegen zu können.
Zu diesem begrüßte uns der Herr des Hauses, Siegmund Baierle, mit herzlichen Worten des Dankes für den Aufenthalt in seinem Hotel. Über unseren Besuch habe er sich sehr gefreut und wir seien angenehme Gäste. Dazu wurde ein Crémant Rosé trocken kredenzt!
Die Schirmherrin Gabriela Peeters gab den Dank an das Hotel zurück und betonte insbesondere die Freundlichkeit und Aufmerksamkeit des Service!
Das Menü des heutigen Abends bestand aus vier Gängen. Es war wieder alles hervorragend zubereitet und serviert. Den Gesprächen mit- und untereinander konnte man entnehmen, dass eine gute Stimmung herrschte. Auch der gut gefüllte Glaskrug mit dem Trinkgeld war ein Indiz für das gelungene Gästekreistreffen!
Der herzliche Dank an die Schirmherrschaften wurde vom Unterzeichner übermittelt. Er hat die Bemühungen für die Vorbereitung der Veranstaltung von Gabriela Peeters und Wolfgang Richter aus der Distanz mitbekommen. Als leidenschaftliche Hamburger haben sie mit ihrem Insiderwissen die Rosinen herausgepickt und uns präsentiert. Da sie die Buchungen und die Organisation der … selbst übernommen haben, war es ein Engagement, welches über ein „normales“ Treffen weit hinausgegangen sind. Ihnen dafür nochmals ein besonders herzliches Dankeschön!!
Gabriele Heckel-Heidemann und Wilhelm Heidemann, Wesel (Text)
Heinz-Peter Gerber, Holle (Fotos)